Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
15. Dezember 2011

Ein treuer Zeuge

Donnerstag der dritten Woche im Advent
Hl. Carl Steeb, Priester

P. Shawn Aaron LC

Lk 7,24-30
Als die Boten des Johannes weggegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden; er sagte: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Leute, die vornehm gekleidet sind und üppig leben, findet man in den Palästen der Könige. Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: Ihr habt sogar mehr gesehen als einen Propheten. Er ist der, von dem es in der Schrift heißt: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen. Ich sage euch: Unter allen Menschen gibt es keinen größeren als Johannes; doch der Kleinste im Reich Gottes ist größer als er. Das ganze Volk, das Johannes hörte, selbst die Zöllner, sie alle haben den Willen Gottes anerkannt und sich von Johannes taufen lassen. Doch die Pharisäer und die Gesetzeslehrer haben den Willen Gottes missachtet und sich von Johannes nicht taufen lassen.

Einführendes Gebet:  Herr, ich sehne mich danach, dein Angesicht zu schauen. Obwohl ich dich jetzt nicht mit meinen Augen sehen kann, glaube ich von ganzem Herzen an dich. Ich weiß, dass du mich anlächelst und darauf wartest, mich mit deiner Gnade zu überschütten, also öffne ich jetzt meinen Verstand, mein Herz und meinen Willen für dich. Hier bin ich, Herr, um deinen Willen zu tun. Lehre mich: Ich bin bereit und sehne mich danach, für diesen kurzen wertvollen Moment mit dir allein zu sein.

Bitte: Herr, gib mir die Gnade der Standhaftigkeit.

1.  Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? „Worte ermahnen, Beispiele bewegen” (Slowakisches Sprichwort, von Papst Johannes Paul II in seiner Predigt in Rožnava in der Slowakei am 13. September 2003 zitiert). Johannes war ein treuer Zeuge. Seine Treue gipfelt in dem Vergießen seines Blutes, um Gottes Willen zu erfüllen. Seine äußerste Größe besteht darin, dass er Gottes Plan großzügig folgte, auch wenn nichts klar war. Er vertraute Gott, weil Gott vertrauenswürdig ist. Deshalb schaut die Kirche immer noch jedes Jahr im Advent auf Johannes als eine Anerkennung seines heldenhaften Zeugnisses für Gottes Erlösungsplan.

2. Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? Genau das Gegenteil! Die Leute strömten in die Wüste, um einen Propheten zu finden, einen felsenfesten Zeugen für die Wahrheit, ein Leuchtfeuer der Hoffnung und ein Mann Gottes, genau wie sie heute in Scharen zusammenkommen, um den Papst zu sehen. Propheten sind Männer, deren Charakterstärke im Feuer der Treue geschmiedet wurde. „Die wahre Stärke des Menschen liegt in der Treue seines Zeugnisses für die Wahrheit und in seiner Widerstandskraft gegen Schmeichelei, Bedrohungen, Missverständnissen, Erpressung, sogar harte und unerbitterliche Verfolgung. Dies ist der Pfad, auf den unser Erlöser uns ruft. Nur wenn wir bereit sind, dies zu tun, werden wir werden, was Jesus von uns erwartet, nämlich „das Salz der Erde” und „das Licht der Welt” (Mt 5, 13f)” (Papst Johannes Paul II, Palmsonntagspredigt am 24. März 2002). In welchen Bereichen meines Lebens bin ich versucht „nachzugeben”, anstatt an dem festzuhalten, von dem ich weiß, dass unser Herr uns darum bittet?

3. Der Kleinste in Reich Gottes ist größer als er. Betrachte die Würde einer getauften Seele. Die Würde des Menschen leitet sich davon ab, dass wir nach Gottes Ebenbild (imago dei) geschaffen sind, mit einer unsterblichen Seele, die mit Verstand, freiem Willen und einem Gewissen ausgestattet ist. Dank der Erlösungstat Christi erhebt uns die Taufe von der schon hohen Position als imago dei zur unvorstellbaren Gnade ein Kind Gottes zu sein. Sogar bevor wir jemals die kleinste moralische gute Tat vollbracht haben, übertrifft unsere Würde als Kinder Gottes schon bei weitem alle größten Tugenden des heiligen Johannes. Würden wir, sobald wir den Wert unseres Lebens aus dieser Perspektive wahrnehmen, jemals diese Würde durch irgendetwas gefährden, das uns von Gott trennen könnte? Begreife ich, dass diese Liebe und Dankbarkeit für dieses wertvolle Geschenk neuen Lebens in Christus eine starke Motivation dafür sein kann, meinen Glauben sorgsam zu beschützen und zu versuchen, ihn zu vergrößern? Bin ich davon überzeugt, dass mein Glauben dadurch wachsen wird, dass ich ihn an andere weitergebe?für

Gespräch mit Christus: Herr, es hat dir gefallen, mich zum katholischen Glauben zu berufen. Es hat dir gefallen, mir die Gnade zu geben, die ich brauche, um ein Held und ein Heiliger zu sein. Gib mir auch den Mut, mit deiner Gnade mitzuarbeiten, wenn meine menschliche Natur lieber einen anderen Weg gehen würde als den, den dein Wille mir weist. Reinste Mutter Maria, hilf mir, mein Herz ganz Jesus zu schenken.

Vorsatz:  Heute werde ich bei jeder Mahlzeit ein Opfer für diejenigen bringen, die die Gnade brauchen, zu Jesus zurückzukommen.

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