Tägliche Meditationen
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Sonntag,
25. November 2007

Auf der Seite des Königs stehen

Christkönigssonntag

P. Paul Campbell LC

Lk 23,35-43
Die Leute standen dabei und schauten zu; auch die führenden Männer des Volkes verlachten ihn und sagten: Anderen hat er geholfen, nun soll er sich selbst helfen, wenn er der erwählte Messias Gottes ist. Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst! Über ihm war eine Tafel angebracht; auf ihr stand: Das ist der König der Juden. Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Messias? Dann hilf dir selbst und auch uns! Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst. Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.

Einführendes Gebet:   Herr, ich danke dir für diesen Moment, in dem ich mit dir allein sein kann. Hilf mir, ihn gut zu nutzen. Mögen die Gedanken meines Verstandes und die Meditation meines Herzen dir gefallen.

Bitte:  Herr, hilf mir, Christus, meinem König, immer treu zu sein in den kleinsten Verpflichtungen meines Lebens.

1. Sie verlachten und verspotteten ihn. Betrachte die Szene der Kreuzigung, was wir sehen und was wir hören. Wir sehen drei Männer, die gekreuzigt werden. Der Mann in der Mitte hat ein Schild an seinem Kreuz, auf dem steht: „Jesus von Nazareth, König der Juden.” Wer ist dieser König? Wir hören, wie die Juden ihn verlachen und die Soldaten ihn verspotten. Sogar einer der sterbenden Verbrecher verhöhnt ihn. In vielen Einzelpersonen rief Jesus eine starke Reaktion hervor; noch heute bewirkt seine Person starke Reaktionen. Bedenken wir die frenetische Energie, mit der Leute heute versuchen, seinen Namen aus dem öffentlichen Leben zu entfernen. Sehen wir auf die Zeit und die Energie, die darauf verwendet wird, seine Lehren, seinen Einfluss und seine Werte in der westlichen Kultur abzubauen. Er wird in Büchern, Filmen und Kunstwerken lächerlich gemacht. Seine Kirche wird angegriffen, wie sein Stellvertreter auf Erden und alle, die ihm und seinen Lehren treu bleiben.

2. Die Leute standen dabei. Wir neigen dazu, die Menge, die dabei stand und zuschaute, zu übersehen. Sie taten nicht aktiv etwas Falsches; sie waren rein passiv. Als Jesus verspottet, verlacht und verhöhnt wurde, blieben sie still und taten nichts. Niemand stand für Jesus ein; niemand kam zu seiner Verteidigung. Wie wenige stehen heute für ihn und seine Kirche ein! Warum sind andere Gruppen so schnell dabei, wenn es darum geht, ihre Mitglieder zu verteidigen, während wir still bleiben, zuschauen und dabeistehen, aber nicht für ihn aufstehen?

3. Ein Mann glaubt. Der gute Dieb setzte seine Hoffnung auf Christus. Ein Moment der Gnade wurde ihm in der schwindenden Zeit seines Lebens zuteil. Er konnte Christus den König in all seiner demütigen Herrlichkeit sehen und streckte seine Hände nach der Erlösung aus. „Heute wirst du mit mir im Paradies sein.” Dieser König hat vom politischen Standpunkt aus betrachtet versagt. Er hatte keinen Erfolg, keine Macht, um sein eigenes Leben zu retten. Die Macht, die er hatte, gab er lieber in Freiheit hin, als dass er sie für seinen persönlichen Nutzen gebrauchte. Er starb im Beisein weniger Menschen, die ihm nachfolgten. Er hatte keinen Reichtum und keine Armee, aber er liebte die Seinen in der Welt. Er liebte sie bis zum Ende. Würde ich einem solchen König folgen?

Gespräch mit Christus:  Jesus, ich möchte nicht nur Teil der Menge sein, die still blieb. Gib mir die Kraft, für dich einzustehen und dich zu verteidigen. Hilf mir, dass ich dich nie in meinem Leben verleugne. Hilf mir, deinen Lehren und deinem Willen treu zu sein.

Vorsatz:   Ich werde heute in meinen Gesprächen mit anderen von Christus sprechen.

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