Tägliche Meditationen
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Montag,
26. November 2007

Gottes Art, zu messen

Montag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Paul Campbell LC

Lk 21,1-4
Jesus blickte auf und sah, wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten legten. Dabei sah er auch eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen hineinwarf. Da sagte er: Wahrhaftig, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss geopfert; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat ihren ganzen Lebensunterhalt hergegeben.

Einführendes Gebet:   Herr, ich danke dir für diese Zeit, in der ich bei dir sein darf. Wie sehr brauche ich deine Gegenwart in meinem Leben. Öffne mein Herz, damit ich dein Wort höre und ihm mit Liebe antworte bei allem, was ich heute tue.

Bitte:  Herr, lehre mich die Tugend der Großzügigkeit.

1. Die Reichen geben aus ihrem Überfluss. Wir sehen Jesus im Tempel die Menge der Pilger beobachten, die ihre Gaben in den Opferkasten legten. Sie waren aus der ganzen Welt gekommen, um genau hier den Gott Israels zu verehren. Manche aus dieser Menge damals waren reich und konnten große Mengen Geld opfern. Dies war gut und zeigte ein Maß an Großzügigkeit, aber sie gaben aus ihrem Überfluss. Sie mussten mit weniger auskommen, aber noch nicht auf alles verzichten.

2. Die Witwe gibt alles, was sie hat. Unter der Menge war eine Witwe, die zwei kleine Münzen in den Opferkasten legte. Es war alles, was sie hatte. Sie hielt nichts für sich zurück. Ihre Armut ermunterte sie, auf Gottes Vorsehung zu vertrauen. Wir neigen dazu, auf materielle Dinge zu vertrauen. Wir versuchen uns, durch Reichtum und Wohlstand abzusichern, vergessen aber, dass uns das von Gott entfernen kann. Armut nimmt uns unser materielles Denken und führt uns zu Gott alleine.

3. Gott sieht den kleinsten Akt der Nächstenliebe. Die Münzen der Frau waren nicht zu klein, um von Gott bemerkt zu werden. Er sieht alles und bewertet alles nach dem inneren Wert. Wir sehen oft nur die äußere Erscheinung der Dinge. Für uns wäre derjenige, der am meisten in den Opferkasten gelegt hat, der Großzügigste gewesen. Womöglich hätten wir die Witwe damals nicht einmal bemerkt. Nach Gottes Maßstab gab die Witwe aber mehr als alle anderen, weil sei alles gab, was sie besaß. Gott liebt die Großzügigkeit derer, die ohne Maß geben. So liebt Gott uns: Jesus bemaß seine Großzügigkeit am Kreuz nicht, sondern gab alles, um uns von der Sünde zu befreien.

Gespräch mit Christus:  Jesus, hilf mir, großzügig zu sein. Hilf mir, frei von den unnützen Sorgen um materielle Dinge zu sein, und dir und deiner Vorsehung zu vertrauen. Oft fühle ich, dass ich mehr geben sollte. Hilf mir, den Wünschen, die du meinem Herz sagst, zu entsprechen. Hilf mir, an die Stelle meiner Sorgen eine grenzenlose Liebe zu dir und Vertrauen auf dich zu setzen.

Vorsatz:   Ich werde über meine aktuelle Bereitschaft zu geben nachdenken. Bin ich im Unterstützen der Kirche und der Evangelisation so großzügig, wie Jesus das von mir will?

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