Tägliche Meditationen
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Sonntag,
12. Januar 2014

Jesu Demut

Erster Sonntag im Jahreskreis
Taufe des Herrn

P. Paul Campbell LC

Mt 3,13-17
Zu dieser Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden, und du kommst zu mir? Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn nur so können wir die Gerechtigkeit (die Gott fordert) ganz erfüllen. Da gab Johannes nach. Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.

Einführendes Gebet:  Herr, ich danke dir für diese Zeit, die ich mit dir verbringen darf. Ich glaube an dich. Ich bin davon überzeugt, dass du hier und heute bei mir bist und mit mir sprechen willst. Ich möchte mein Herz öffnen, um dein Wort zu hören und es aus Liebe zu dir in die Tat umzusetzen.

Bitte: Herr, hilf mir, in der Tugend der Demut zu wachsen.

1.  Jesus stellt sich in eine Reihe mit Sündern. Johannes predigte eine Taufe zur Umkehr, und viele Menschen kamen zu Johannes, um ihre Sünden zu bereuen. Sie wollten die Richtung ihres Lebens ändern und sich mit Gott versöhnen. Da kam Jesus hinzu und eine Menschenmenge mit ihm. Obwohl er ohne Sünde ist, reihte er sich mitten unter die anderen ein und begab sich zum Jordan, als wäre er ein Sünder wie sie. Um diese Geste zu verstehen, müssen wir uns nur klar machen, wie schwer es zu ertragen ist, für schuldig an etwas gehalten zu werden, was wir gar nicht getan haben. Auch wenn unsere tatsächlichen Fehler offenbar gemacht werden, ist das nicht leicht zu ertragen. Und gerade Jesus, der so weit vom geringsten Makel der Schuld entfernt ist, gibt sich vergebungsbereit und demütig wie ein Sünder. Er tut es für uns. Bin ich nicht allzu sehr besorgt darüber, wie andere mich sehen und beeinflusst das nicht mein Tun?

2. Den Willen des Vaters erfüllen. Johannes wollte Jesus nicht taufen, weil er wusste, dass Jesus nicht wie die anderen war. Aber Jesus stellte klar, dass diese Taufe Teil des Heilsplans des Vaters war; dieser Plan war die treibende Kraft in seinem Leben. In Jesus war kein Stolz, der seinen Gehorsam hätte verhindern können. Vielmehr war der Wille des Vaters die Nahrung für sein Leben. „Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu Ende zu führen.” (Joh 4,34). Was ist die Speise meines Herzens? Wenn es nicht der Wille des Vaters ist, kann der Stolz unmerklich mein höchstes Ziel werden.

3. Ein Segen des Vaters. Der Himmel antwortete auf den Gehorsam Christi. Dieser Augenblick deutet die endgültige Öffnung des Himmels für die Erlösung der Menschheit an, die durch das Opfer Christi auf Golgatha vollbracht wurde. Der Kern des Opfers ist die Übung des Gehorsams, und Gehorsam ist ohne Demut unmöglich. Jesus war Johannes dem Täufer gegenüber demütig. Der Vater sah seinen Gehorsam und ruft den Menschen zu: „Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.” Auf ihn zu hören bedeutet, seinem Beispiel zu folgen.

Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir für das Geschenk deiner selbst. Lehre mich, demütig zu sein. Es fällt mir schwer, andere mir vorzuziehen, selbst den zweiten Platz einzunehmen, anderen das Lob und den Ruhm zukommen zu lassen, nach denen ich mich sehne. Hilf mir, demütig zu sein und alle Sünden meines Lebens zu bereuen. Ich brauche deine Hilfe, um deinen Willen tun zu können. Stärke und führe mich in deinem Dienst.

Vorsatz:  Ich will einem Menschen, ohne dass es auffällt, Nächstenliebe erweisen.

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