Tägliche Meditationen
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Dienstag,
4. Oktober 2016

Prioritäten setzen

Gedenktag
Hl. Franziskus von Assisi

Anton Stehmer

Lk 10,38-42
In jener Zeit kam Jesus in ein Dorf und eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden.

Einführendes Gebet: Jesus, danke dass du nun durch diesen Text zu mir sprichst!

Bitte: Hilf mir zu erkennen, was heute Priorität hat.

1. Marta beschwert sich bei Jesus. Jesus kam zu den gastfreundlichen Schwestern Marta und Maria. Während Marta ganz und gar damit beschäftig war, für Jesus und seine Jünger ein feines Festmahl zuzubereiten, setzte sich ihre Schwester einfach hin, um Jesu Worten zuzuhören. Marta wurde so ärgerlich auf ihre Schwester, dass sie Jesus aufforderte, sie doch zurechtzuweisen: "Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen." So Unrecht hatte Marta nun auch wieder nicht. Sie ist eine eifrige und tatkräftige Frau, die anpackt und etwas bewegt. Maria hört nur zu – was bringt das schon? Wir leben in einer Zeit, in der das Anpacken, Schaffen, Bauen, Bewegen, Managen höchste Priorität hat. Doch all das bringt viele Sorgen und Mühen.

2. Nur Eines ist notwendig! Arme Marta! Jesu Antwort fällt nicht zu ihren Gunsten aus: "Marta, Marta, Du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden." Jetzt war die Zeit, Jesus zuzuhören und nicht die Zeit zu kochen. Jetzt war die Zeit, Jesu Wort aufzunehmen und sich nicht von anderen Dingen ablenken zu lassen. Jetzt war die Zeit, die Sorgen und Mühen loszulassen und sich in Jesu Gegenwart zu begeben.

3. Im geistlichen Leben hat das Hören Priorität. Marta will zuerst handeln, Maria will zuerst hören. Marta will durch harte Arbeit die Welt verändern, Maria lässt sich zuerst selbst verändern, indem sie auf Jesus hört. Im geistlichen Leben hat das Hören auf Jesus höchste Priorität. Daraus soll das Handeln folgen. Wir müssen hier die Priorität richtig setzen.

Gespräch mit Christus: Jesus, die Sorgen und Mühen erdrücken mich. Doch du zeigst mir, dass ich zuerst auf dich hören soll. Vergib mir meinen Eigensinn, da ich oft zuerst handle und dann bete.

Möglicher Vorsatz: Ich prüfe, wie ich mich heute in all den Mühen und Sorgen des Tages verhalten habe.

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