Tägliche Meditationen
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Montag,
3. Oktober 2016

Die wichtigste Frage im Leben

Montag der Siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Ewald, Märtyrer
Hl. Utto (Udo) von Metten OSB, Abt
Hl. Irmgard

Anton Stehmer

Lk 10,25-37
Da stand ein Gesetzeslehrer auf, und um Jesus auf die Probe zu stellen, fragte er ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz? Was liest du dort? Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst. Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach, und du wirst leben. Der Gesetzeslehrer wollte seine Frage rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halb tot liegen. Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter. Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter. Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. Am andern Morgen holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde? Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle genauso.

Einführendes Gebet: Jesus, du hast uns das ewige Leben durch deinen Tod am Kreuz und deine Auferstehung erwirkt. Danke dafür! Bitte, sprich nun zu meinem Herzen. Ich höre.

Bitte: Hilf mir, noch tiefer zu erkennen, was das Wesentliche im Leben ist.

1. Die alles entscheidende Frage. Dieser Gesetzeslehrer stellte Jesus die entscheidende Prüfungsfrage: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Er hätte Jesus Fragen über Gebote und Satzungen stellen können. Aber er kam zum Wesentlichen. Was nützen einem Fähigkeiten, Klugheit, Reichtum und alle Ehre, wenn man schließlich stirbt und nicht das ewige Leben bei Gott erhält? Wir leben in einer Zeit, in der der Materialismus und die Sinnlichkeit das logische und vernünftige Denken des Menschen vernebelt haben. Die Frage nach dem ewigen Leben interessiert fast niemanden mehr. Und das ist nicht logisch und auch nicht vernünftig. Als Christen müssen wir die Menschen aufwecken, indem wir sie dazu veranlassen, sich die wesentlichen Fragen zu stellen.

2. Gottesliebe führt zum ewigen Leben. Welche Antwort gab Jesus auf seine Frage: Was steht im Gesetz? Was liest du dort? Der Gesetzeslehrer antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst. Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach, und du wirst leben. – Wer das ewige Leben gewinnen will, der muss mit seinem ganzen Wesen danach trachten, Gott zu lieben. Auch die Ehe ist, wie die Liebe zu Gott, ein lebenslanges Bemühen und Trachten, in der Liebe zu wachsen.

3. Den Nächsten lieben wie sich selbst. Der stolze Gesetzeslehrer ertrug es nicht, das Jesus ihn so schnell auf die richtige Antwort brachte und sagte: Und wer ist mein Nächster? Jesus erzählte ihm daraufhin das Gleichnis vom guten Samariter. Jesus wollte ihm damit sagen, dass es ohne die Liebe zum Nächsten kein ewiges Leben geben kann. Und sich selbst in rechter Weise zu lieben, heißt, sich selbst so anzunehmen, wie Gott einen geschaffen hat. Wer sich selbst nicht in dieser Weise liebt, tut sich auch schwer, Gott zu lieben. Er kann dann auch den Nächsten nicht wirklich lieben.

Gespräch mit Christus: Jesus, vergib mir, dass ich noch viel zu viel im Mittelpunkt stehe. Anstatt an den Nächsten zu denken, denke ich an mich. Hilf mir, dich und den Nächsten zu lieben. Hilf mir auch, mich selbst so zu lieben, wie ich bin.

Möglicher Vorsatz: Ich stelle mir heute mehrmals die Frage: Was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?

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