Tägliche Meditationen
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Freitag,
1. September 2023

Himmelreich und Entscheidung

Freitag der einundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Klaus Einsle LC

Mt 25,1-13
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich wird es sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Fünf von ihnen waren töricht, und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl, die klugen aber nahmen außer den Lampen noch Öl in Krügen mit. Als nun der Bräutigam lange nicht kam, wurden sie alle müde und schliefen ein. Mitten in der Nacht aber hörte man plötzlich laute Rufe: Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen. Da standen die Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen zurecht. Die törichten aber sagten zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere Lampen aus. Die klugen erwiderten ihnen: Dann reicht es weder für uns noch für euch; geht doch zu den Händlern und kauft, was ihr braucht. Während sie noch unterwegs waren, um das Öl zu kaufen, kam der Bräutigam; die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal, und die Tür wurde zugeschlossen. Später kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach uns auf! Er aber antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.

Einführendes Gebet: Mach, dass ich hier auf Erden durch deiner Gnad´ Gewalt – Kann allen alles werden. Herr, werd in mir Gestalt.

Bitte: Mach mich zu einem Menschen des Himmelreichs.

1. Und wieder das Himmelreich. Da ist es wieder, das Lieblingsthema Jesu: Das Reich seines Vaters, das Himmelreich. Es ist in Fülle verwirklicht im Himmel, wo die Liebe des Vaters und seine Freude herrschen. Von dort kommt Jesus, um uns davon zu erzählen. Dorthin geht er auch wieder zurück, um uns eine Wohnung zu bereiten. Und dieses Reich will er in Menschen, Gemeinschaften, Pfarreien, Ländern dieser Welt aufbauen: Kehr um, das Himmelreich ist nahe: "Sucht zuerst das Reich Gottes. Alles andere wird euch dazu gegeben." – Kannst du in deiner Arbeit, am Studienplatz, in der Familie dieses Reich ein wenig wachsen lassen?

2. Und wieder die Wachsamkeit. "Seid also wachsam" hallt noch einmal als Mahnung dessen wider, der will, dass es uns gut geht. Wenn wir Tag für Tag mit dem Blick auf das Himmelreich leben, werden wir sichere Schritte gehen. Wir werden klare Entscheidungen treffen. Wir werden wie Leuchttürme sein, an denen andere sich orientieren können. Lebe heute mit diesem Blick: Was ist Gott wirklich wichtig in deinem Leben? Ist es auch dir wichtig? Oder sind es andere Gedanken, die dich beschäftigen?

3. Und wieder die einen und die anderen. Immer wieder finden wir – ein wenig plakativ und undifferenziert – die einen und die anderen. Die törichten Jungfrauen und die klugen. Diejenigen, die den schmalen Pfad gehen, und die auf dem weiten. Diejenigen, die grundsätzlich sagen "DEIN Wille geschehe", und jene, die sagen "MEIN Wille geschehe". Das Leben und wir Menschenseelen sind nicht schwarz oder weiß. Und doch geht es um eine grundlegende Entscheidung, in der NÄCHSTENliebe oder der EIGENliebe zu leben. Hast du dich schon entschieden?

Gespräch mit Christus: Herr, du weißt, dass ich diese Liebe aus eigener Kraft nicht leben kann. Ich bin zu sehr in mir verhaftet. Ich brauche deine Hilfe, deinen Geist. Du hast ihn bereits in mir ausgegossen. Lass ihn überfließen und liebe du durch mich die Menschen in meinem Umfeld – mit der Kraft deiner Liebe.

Vorsatz: Schau auf den vergangenen Tag zurück und analysiere, ob du eher in der Nächstenliebe oder der Eigenliebe gelebt hast. Erneuere oder berichtige.

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