Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
31. August 2023

Die Stunde der Wahrheit

Donnerstag der einundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Paulinus von Trier, Bischof, Märtyrer

P. Klaus Einsle LC

Mt 24,42-51
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Seid wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht. Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr eingesetzt hat, damit er dem Gesinde zur rechten Zeit gibt, was sie zu essen brauchen? Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt! Amen, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen. Wenn aber der Knecht schlecht ist und denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht!, und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, wenn er mit Trinkern Gelage feiert, dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Heuchlern zuweisen. Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.

Einführendes Gebet: Durchdring mein ganzes Wesen, erfüll´ mein ganzes Sein, dass man in mir kann lesen die große Liebe dein.

Bitte: Rüttle mich innerlich auf, damit ich nicht gedankenlos und müde werde.

1. Der Herr kommt. Jesus stellt unser Leben in einen neuen Kontext: Das ewige Leben kommt mit Sicherheit; für alle. Eines Tages wird unser ganzes Leben im Licht der Wahrheit und Liebe Gottes erscheinen. Niemand kann sich mit seinen schlechten Taten davonschleichen. Und niemand geht mit seinen guten Taten leer aus. Zu wissen, dass der Herr früher oder später in JEDES Leben kommt, gibt uns Kraft, auf dem Weg des Gutes auszuharren; Gelassenheit, wenn Menschen Böses tun und wir nichts dagegen ausrichten können; Freude, wenn wir leiden oder das Leben gerade schwer für uns ist. Der Herr, der die Liebe ist, wird kommen!

2. Seid wachsam. "Lebe jeden Tag so, als ob du den Abend nicht mehr erreichen würdest" ist ein – scheinbar makabrer – Ratschlag, den uns der christliche Autor Thomas von Kempen gibt. Ein guter Rat für alle, die ihn umzusetzen versuchen. Denn er weckt in uns die Wachsamkeit und den Blick für das Wesentliche und Wichtige. Was würdest du heute noch tun, wenn du wüsstest, dass es dein letzter Tag wäre? Kannst du etwas davon trotzdem tun, auch wenn er es nicht ist?

3. Des Lohnes gewiss. Der Vater ist der Gerechte. Er ist der Gütige und liebt es, uns als seine Kinder zu beschenken und zu belohnen. Niemand wird um seinen Lohn kommen. Jede Geste, jedes gute Wort, jede Tat der Liebe wird ihren Lohn finden. Hoffentlich sind es viele, die Gott überreich belohnen darf. Und hoffentlich sind wir auf dem Weg der Umkehr, damit Gottes Gerechtigkeit nicht streng mit uns verfahren muss, wenn wir vor ihm stehen werden. Er bevorzugt die Güte.

Gespräch mit Christus: Der Gedanke an meinen Tod macht mir Angst. Ich will leben, nicht sterben. Aber ich weiß, dass mein Tod in dieser Welt der Durchgang zum ewigen Leben bei dir im Himmel ist. Nimm mir die Angst und schenke mir Mut und Vertrauen, jeden Tag als den einzigen und den letzten zu leben – ganz im Hier und Jetzt.

Vorsatz: Überlege, was du tun würdest, wenn du wüsstest, dass du morgen nicht mehr aufwachst. Und dann tue etwas davon.

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