Tägliche Meditationen
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Sonntag,
4. Mai 2008

Wahrlich, wahrlich, ich sage euch

Siebter Sonntag der Osterzeit

P. Jason Bullock LC

Joh 17,1-11a
Dies sagte Jesus. Und er erhob seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht. Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast. Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war. Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir und du hast sie mir gegeben, und sie haben an deinem Wort festgehalten. Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist. Denn die Worte, die du mir gegeben hast, gab ich ihnen und sie haben sie angenommen. Sie haben wirklich erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast.

Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir.

Einführendes Gebet:   Herr, du weißt alles, du weißt, dass ich dich liebe. Du weißt, wenn ich Trost brauche oder wenn ich Zeiten brauche, wo ich dich nicht spüre. Hilf mir, alles als ein Geschenk von deiner liebenden Hand anzunehmen. Mit kindlicher Einfalt will ich auf deine Vorsehung und dein Erbarmen vertrauen.

Bitte:  Herr, lass mein Vertrauen auf dich stärker werden.

1. Was erwartet der Herr von uns? Wir verstehen oft nicht, was Gott in unserem Leben zu tun versucht. Vieles von dem, was er zulässt, macht für uns scheinbar keinen Sinn. „Warum hat Gott das zugelassen? Wo war Gott hier?” Wir hätten es gern, dass Gott uns auf alles eine Antwort geben würde. Wir würden Gottes Plan gerne kennen, damit wir unser Ja dazu geben könnten. Aber Gott handelt nicht auf diese Weise. Er sagte zuerst zu Abraham, dass er sein Land verlassen solle; erst später offenbarte er ihm den Plan für sein Leben. Christus berief zuerst die Apostel; erst später führte er sie nach und nach darin ein, was das eigentlich alles so mit sich bringen sollte.

2. Sie haben meine Worte angenommen. Christus ist die Wahrheit selbst. Er kann niemals täuschen noch getäuscht werden. Er kennt die Gedanken seiner Apostel und weiß ganz genau, was sie brauchen. Er kennt auch die rechte Zeit, um ihnen seinen Plan zu offenbaren: „Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen” (Joh 16,12). Wir müssen uns vorbereiten, um das annehmen zu können, was er uns sagen möchte. Dafür müssen wir uns von vielen Dingen loslösen und vor allem vertrauen: „Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich” (Joh 14,1).

3. Vertrauen bewirkt Freude. Wenn wir Christus voll Vertrauen nachfolgen, werden wir wirklich Freude erfahren. Unser Vertrauen auf ihn lässt uns nicht irre gehen. Nur dann, wenn wir versuchen, ein Leben ohne Christus zu führen, werden wir Furcht und Enttäuschung erleben. Wir machen uns selbst dadurch alles schwer. ”Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird” (Joh 15,11). Um dahin zu gelangen, müssen wir die Pilgerfahrt des Glaubens machen, eine Pilgerfahrt, die manchmal auch durch dunkle Täler führt: Trotzdem gehen wir voll Vertrauen, weil wir wissen, dass er mit seinem Stock und seinem Stab an unserer Seite ist (vgl. Psalm 23).

Gespräch mit Christus:  Jesus, wie oft mach ich mir über alles mögliche Sorgen und verlasse mich nur auf meine eigene Kraft. Hilf mir, jeden Tag mehr auf dich zu vertrauen. Ich weiß, dass dein Weg mich wirklich froh machen wird, auch wenn ich ihn nicht immer verstehe.

Vorsatz:   Heute will ich alles, was der Tag mir bringen wird, mit Vertrauen und Dankbarkeit aus Gottes Hand annehmen.

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