Tägliche Meditationen
X

Montag,
5. Mai 2008

Gott ist meine Stärke

Montag der siebten Woche der Osterzeit

P. Daniel Pajerski LC

Joh 16,29-33
Da sagten seine Jünger zu Jesus: Jetzt redest du offen und sprichst nicht mehr in Gleichnissen. Jetzt wissen wir, dass du alles weißt und von niemand gefragt zu werden brauchst. Darum glauben wir, dass du von Gott gekommen bist. Jesus erwiderte ihnen: Glaubt ihr jetzt? Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der ihr versprengt werdet, jeder in sein Haus, und mich werdet ihr allein lassen. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt seid ihr in Bedrängnis; aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.

Einführendes Gebet:   Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebe und dass ich in meiner Liebe noch wachsen möchte. Heute lege ich meine Gedanken, Worte und Werke in deine Hand, damit du sie verwandelst. Ich möchte deinen Willen erfüllen, und ich weiß, dass du mir den Mut geben wirst, dir den ganzen Tag über treu zu bleiben.

Bitte:  Mein Herr und mein Gott, vermehre meinen Glauben. Schenke mir die Gnade, auf deine fortwährende Gegenwart zu vertrauen, und hilf mir, die Welt durch die Liebe zu besiegen.

1. Fürchtet euch nicht! Das Gespräch der Jünger mit Jesus im heutigen Evangelium findet während der Einsetzung des Letzten Abendmahls am Gründonnerstag statt. Jesus hatte seine Jünger über Jahre gelehrt, doch erst jetzt sagen sie: „Jetzt redest du offen”. Es ist wahr, dass die Botschaft Jesu meistens klar war, aber seine Jünger nicht immer das hören oder verstehen wollten, was ihnen Schwierigkeiten bereitete. Als er sie im Voraus über sein bevorstehendes Leiden und seinen bevorstehenden Tod ins Vertrauen zog, berichtet uns das Evangelium: „… sie scheuten sich, Jesus zu fragen, was er damit sagen wollte” (Lk 9,45). Furcht vor einem Opfer kann unser Verstehen der Lehren Christi oft beeinträchtigen. Jedoch müssen wir auch immer daran denken, dass Christus alles kennt, auch die Furcht, die uns manchmal in Versuchung führt, vor dem Opfer zu fliehen. Aber unsere Ängste werden von der Macht, die seine Liebe uns anbietet, überwunden.

2. Wahrer Glaube. „Vom Vater bin ich ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater” (Joh 16,28). Diese Worte Jesu überzeugten seine Jünger, dass er alles weiß. Bessere Kenntnis über Jesus war ein Schritt vorwärts, doch es scheint, dass die Kenntnis nicht ausreichend war. Schon bald hatten sie den Herrn durch ihre Taten verraten: „Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der ihr versprengt werdet, jeder in sein Haus, und mich werdet ihr allein lassen.” Als sie sahen, wie ihr Meister litt und abgelehnt wurde, schwankten sie in ihrem Glauben, denn er war unvollkommen. Wahrer Glaube an Gott ist mehr als bloßes Verstehen. Wahrer Glaube verlangt von uns nicht nur, Jesus zu kennen, sondern ihn ebenso durch unser Handeln zu lieben.

3. Ruhe nach dem Sturm. Jeder bewundert einen Sieger, aber nicht jeder sieht die Schwierigkeiten, die zu überwinden waren, um den Sieg zu erringen. Jesus hingegen ist immer bei uns. Er sagt uns, „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht” (Joh 12,24). Im heutigen Evangelium sagt er sehr deutlich, dass uns unsere Berufung, ihm zu folgen, in Bedrängnis bringen wird. Nicht jeder wird uns verstehen, wenn wir im täglichen Leben dem Evangelium folgen. Manchmal haben wir vielleicht das Gefühl, dass niemand in unserer Nähe ist, um uns zu unterstützen. „Habt Mut”, sagt Christus zu uns. Er ist unser großer Lohn. Er, der Vater und der Heilige Geist sind immer bei uns. Sie sind der Friede, der uns erwartet, nachdem wir im Kampf treu gewesen sind.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich glaube an dich. Du liebst mich so sehr, dass du dein Leben hingabst, um mich aus meinen Sünden zu retten. Deine Liebe ist es, die mir Mut und Klugheit in Zeiten des Zweifels verleiht. Hilf mir, dir immer treu zu bleiben.

Vorsatz:   Heute will ich jeden Augenblick der Langeweile oder der Einsamkeit geduldig ertragen, indem ich mich bemühe, an die Gegenwart Jesu und die Verbundenheit mit ihm zu glauben.

Archiv

Tägliche Meditationen