Tägliche Meditationen
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Freitag,
20. Oktober 2006

Gehenna und Vergebung

Freitag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. James Swanson LC

Lk 12,1-7
Unterdessen strömten Tausende von Menschen zusammen, so dass es ein gefährliches Gedränge gab. Jesus wandte sich zuerst an seine Jünger und sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das heißt vor der Heuchelei. Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet, am hellen Tag hören, und was ihr einander hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert, das wird man auf den Dächern verkünden.

Euch aber, meinen Freunden, sage ich: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, euch aber sonst nichts tun können. Ich will euch zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, der nicht nur töten kann, sondern die Macht hat, euch auch noch in die Hölle zu werfen. Ja, das sage ich euch: Ihn sollt ihr fürchten. Verkauft man nicht fünf Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch vergisst Gott nicht einen von ihnen. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.

Einführendes Gebet: Ich komme zu dir, Herr Jesus, mein Freund und Meister, sodass ich, indem ich auf dich höre, dich mehr entdecke, dich mehr erfahre und mehr von dir lerne. Ich wünsche mir, dass mein Herz auf das ausgerichtet ist, was im Leben am wichtigsten ist – die Wahrheit, die mich zum Himmel führen wird.

Bitte:  Herr, gewähre mir die Gnade, mich auf das auszurichten, was in meinem Leben wichtig ist. Und gewähre mir die Gnade, nicht von dir weg abgelenkt zu werden.

1. Den Wald vor lauter...  Wir konzentrieren uns auf unsere täglichen Probleme. Wenn wir Familie haben, konzentrieren wir uns darauf, sie in die Schule, zum Sport oder anderen Aktivitäten zu bringen. Dann gibt es all die persönlichen Sorgen innerhalb der Familie. Wir sorgen uns um die Noten der Kinder. Wir machen uns über ihre Freunde Gedanken. Wir fragen uns, ob wir genug Geld haben. Wir sorgen uns um die Arbeit. Hab eich einen sicheren Arbeitsplatz? Ist mein Chef mit meiner Arbeit zufrieden? Wird er mich an dem von mir gewünschten Projekt arbeiten lassen? Wie kann ich den Menschen in der Arbeit meiden, mit dem ich nicht zurechtkomme? Alle diese Sorgen sind berechtigt, sie sind aber nicht das Wichtigste in unserem Leben. Wir sollten es nicht zulassen, dass so viel unserer Zeit in Anspruch nehmen.

2. Die Enthüllung meiner dunklen Geheimnisse.   Wir sollten unsere Aufmerksamkeit von den äußerlichen Anforderungen zu den inneren wenden. Es ist wichtiger, was wir sind, als was wir tun. Wie ist meine Einstellung Gott gegenüber? Wie ist meine Einstellung zu den Mitmenschen? Das sind die Fragen unserer Seele. Obwohl vielleicht niemand anders davon weiß, wird doch am Ende unsere Einstellung zu Gott und anderen wichtiger sein, als alles andere was wir tun. Wer könnte auch nur einen Moment daran zweifeln, dass einem Menschen, der vielleicht viel Schlechtes getan hat, aber wahrhaftig reumütig vor Gott ist, vergeben wird? Wer könnte bezweifeln, dass ein Mensch, der vielleicht scheinbar niemand etwas getan hat, aber Gott und die Mitmenschen verachtet, verdammt werden wird? Was in meinem Herzen ist, wird offenbar werden, und ich werde danach gerichtet werden. Meine Taten sind sicherlich wichtig, aber meine Werke werden an meinen Einstellungen gemessen.

3. Zuallererst bedenke Gottes Liebe.  Jesus sagt uns, dass unsere Geheimnisse offenbar werden werden, denn er will, dass wir uns in Acht nehmen. Erstens weil es einen Ort gibt, den wir Hölle (Gehenna) nennen und es Menschen gibt, die dort hingehen. Er sagt uns, dass es ratsam sei, das zu vermeiden. Zweitens sagt er uns, dass alles in unserem Herzen geoffenbart werden wird, und wir danach gerichtet werden. Nichts wird geheim bleiben. Wenn wir also ein Geheimnis haben, von dem wir nicht wollen, dass irgendjemand davon weiß, dann wäre es besser hier und jetzt etwas in dieser Sache zu unternehmen. Drittens erinnert er uns daran, wie sehr Gott uns liebt, denn der Gedanke, in die Hölle zu kommen und unsere dunklen Geheimnisse enthüllt zu sehen, könnte uns deprimieren und uns schwermütig machen.

Gespräch mit Christus:  Lieber Jesus, ich werde so eingenommen von meinen täglichen Geschäften, dass ich vergesse, auf das zu schauen, was wirklich wichtig ist. Ich sollte mich in meiner Gebetszeit mehr auf meine Beziehung zu dir konzentrieren. Ich sollte sicherstellen, dass meine Liebe für dich weiter wächst, und dass beides, meine Gebetszeit und meine Liebe für dich, durch meine Beschäftigung mit alltäglichen Dingen nicht stagniert oder sogar schrumpft. Hilf mir, mich auf die größeren Wahrheiten meines Seins auszurichten, und, falls sie mich ängstigen, mich an die Größe deiner Liebe zu erinnern und auf dich zu vertrauen.

Vorsatz:  Hilf mir, mich im Gebet mehr zu konzentrieren und weniger durch meine Sorgen abgelenkt zu werden. Ich werde mich bemühen, Gott mehr zu lieben und ihm näher zu kommen, statt in Sorgen und Schwermut zu verfallen.

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