Tägliche Meditationen
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Samstag,
21. Oktober 2006

Treue zu den Eingebungen des Heiligen Geistes

Samstag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. James Swanson LC

Lk 12,8-12
Ich sage euch: Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem wird sich auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, der wird auch vor den Engeln Gottes verleugnet werden. Jedem, der etwas gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben werden; wer aber den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben. Wenn man euch vor die Gerichte der Synagogen und vor die Herrscher und Machthaber schleppt, dann macht euch keine Sorgen, wie ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt. Denn der Heilige Geist wird euch in der gleichen Stunde eingeben, was ihr sagen müsst.

Einführendes Gebet:  Ich komme zu dir, mein Freund und Lehrer, um auf dich zu hören und dich so immer mehr zu entdecken, dich mehr zu erfahren und mehr von dir zu lernen. Ich möchte im Einklang mit den Eingebungen deines Heiligen Geistes leben.

Bitte:  Herr, schenke mir heute die Gnade, für meinen Glauben einzustehen.

1. Zu feige für das Märtyrertum.  Es ist manchmal sehr schwierig, sich vor anderen zu Jesus zu bekennen. Wir bedenken die Möglichkeit des Märtyrertums und wir fragen uns alle, ob wir wohl Jesus treu bleiben würden, falls das den Tod bedeutete. Wir könnten der Meinung sein, dass wir im täglichen Leben ganz gut zu seinen Lehren stehen, ist das aber wirklich so? Wir hören uns ohne Widerspruch Angriffe auf Jesus und seine Kirche an. Manchmal zeigen wir sogar ein Nicken oder Lächeln, als ob wir damit einverstanden wären. Wir würden ja nie solche Sachen selber sagen, aber stehen nicht wirklich zu Jesus, selbst wenn das kein Märtyrertum bedeutet. Wie vielen fällt es furchtbar schwer, auch nur ein Kreuzzeichen an einem öffentlichen Ort zu machen.Ich tue es immer, wenn ich mich zu Hause zu Tisch setze, aber irgendwie fällt es mir in einem Restaurant furchtbar schwer, obwohl doch das einzige Problem dabei ist, „dass die Leute merken würden, dass ich Katholik bin“.

2. Die Wahrheit annehmen.  Die Lehre Christi über Gotteslästerung könnte uns beunruhigen, weil wir denken könnten, dass es eine Sünde gibt, die nicht vergeben werden kann. Dennoch, es gibt keine Sünde, die nicht vergeben werden kann. Die Liebe und das Erbarmen Gottes ist gegenüber der Sünde allmächtig. Gotteslästerung gegen den Heiligen Geist wird von der Kirche als die Unbußfertigkeit bis zum Tod (KKK 1864) verstanden, nämlich, dass der Heilige Geist uns von der Sündhaftigkeit unserer Taten überzeugen möchte, und wir das nicht annehmen. Wenn wir uns vor unserem Tod noch überzeugenlassen, dann sind wir nicht der Gotteslästerung gegen den Heiligen Geist schuldig. Wenn wir aber sterben, ohne die Wahrheit anzunehmen, dann werden wir der Gotteslästerung gegenüber dem Heiligen Geist schuldig sein. Erlaube ich dem Heiligen Geist, mich von meiner Sündhaftigkeit zu überzeugen? Gibt es etwas, das die Kirche als falsch lehrt, ich es aber nicht als solches annehmen will? Gibt es Sünden, von denen ich denke, dass sie nicht so schlimm sind, weil ich sie zu einem Teil meines Lebens machen will? Gibt es noch andere Punkte, bei denen ich mich dagegen wehre, mein Gewissen vom Heiligen Geist zur Wahrheit hin formen zu lassen? Sünden, die nicht als solche angenommen werden, können auch nicht vergeben werden.

3. Zeugnis mit meinem Leben geben.  Vielleicht sorgen wir uns nicht so sehr darum, dass wir wegen unseres Christentums vor Gericht geschleppt werden könnten, trotzdem sollten wir täglich für unseren Glauben Zeugnis ablegen. Es spielt keine Rolle, wohin wir gehen oder was wir tun, wir sind Zeugen für unseren Glauben an Christus. Das griechische Wort Märtyrer bedeutet „Zeuge“. Ich sollte den Heiligen Geist durch mich sprechen lassen, wenn ich vor anderen stehe. Es gibt viele, die wissen, dass ich ein Christ bin. Sie werden nicht nur mich, sondern alle Christen an meinen Werken beurteilen. Deshalb sollte ich die Liebe leben als das Kennzeichen eines echten Christen. Wenn ich die Liebe lebe, wird es ein Zeichen für alle sein, dass, was Jesus lehrt, die Wahrheit ist. Ich sollte die Demut eines Menschen üben, der auf die Größe und Heiligkeit Gott des Vaters schaut und doch die eigene Unbedeutsamkeit und Sündhaftigkeit erkennt. Ich sollte alle diese Tugenden in ganz konkreten Situationen meines Alltags leben. Ich kann das alles nur dann, wenn ich den Heiligen Geist durch meine Taten sprechen lasse, sodass mein Leben das Zeugnis ist, das es für andere sein soll.

Gespräch mit Christus:  Lieber Jesus, du rufst mich zu einer engeren Beziehung mit dir. Ich möchte dir näher kommen, doch fühle ich auch manchmal ein Zögern. Hilf meinem schwachen Willen. Entflamme mein Herz mit einer größeren Liebe für dich, damit ich wahrhaftig ein Märtyrer sein kann, ein Zeuge für deine treue Liebe. Öffne mein Herz dem Heiligen Geist, dass ich als ein echter Christ lebe.

Vorsatz:  Wenn ich vor anderen stehe, will ich mir immer dessen bewusst sein, dass ich ein Zeuge für die Wahrheit der Offenbarung Christi bin, und ich will versuchen, den Heiligen Geist durch meine Taten sprechen zu lassen.

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