Tägliche Meditationen
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Montag,
28. Oktober 2024

Gespräch mit Gott

28. Oktober 2024

Montag der dreißigsten Woche im Jahreskreis
Hll. Simon und Judas Thaddäus, Apostel< br />Fest

Franz Schmeink

Lk 6,12-19
In jenen Tagen ging Jesus auf einen Berg, um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott. Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus; sie nannte er auch Apostel. Es waren Simon, dem er den Namen Petrus gab, und sein Bruder Andreas, dazu Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, Matthäus und Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot, Judas, der Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde. Jesus stieg mit ihnen den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen, und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon strömten herbei. Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt. Alle Leute versuchten, ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte.

Einführendes Gebet: Gott, danke, dass du mich hörst, wenn ich mit dir spreche.

Bitte: Hilf mir zu einer tiefen Beziehung zu dir.

1. Die ganze Nacht. "In jenen Tagen" war Jesus den ganzen Tag über beschäftigt: er heilt die Menschen, verkündet das Evangelium, unterrichtet die Jünger. Wir hören im Evangelium immer wieder, dass die Menschen ihn überall aufsuchen; es gibt kaum Zeit für ihn, sich zu erholen. Und nun geht er auch noch die ganze Nacht auf den Berg, um zu beten! Wir glauben, dass Jesus Gott und Mensch ist – ja, aber um Himmels willen, braucht der Mann denn gar keinen Schlaf? Wahrscheinlich drücken ihn zudem grundlegende Fragen: Wie kann die frohe Botschaft zu allen Menschen kommen? Wie können die Jünger (Schüler) besser von mir lernen? – Welche grundsätzlichen Fragen treiben mich um? Kann oder will ich diese überhaupt erkennen, oder werden diese durch das Tagesgeschäft und/oder den Medienkonsum (durchschnittlich greift ein Erwachsener täglich hundertfach zu seinem Handy) erstickt?

2. Auf dem Berg. Der Berg ist der Rückzugsort, dort ist er – unbeeinflusst vom "Tagesgeschäft" - nahe bei seinem Vater, kann mit ihm sprechen; ich stelle mir vor, er ist einfach da, kann alles vor ihn bringen, was sich während der anstrengenden Tage bei ihm angesammelt hat, "herunterfahren", die wesentlichen Dinge von den unwesentlichen trennen. Er gibt sich ganz in die Fürsorge seines Vaters, vertraut darauf, dass er alles lenkt und hilft: "… ich werde euch erquicken". Ist mein Gebet auch "da sein vor Gott", mich fallen lassen, alles von ihm erwarten? Welche Rückzugorte habe ich, wo ist mein "Berg"? Oder muss ich diesen noch suchen?

3. Eine Kraft ging von ihm aus. Nach dieser Zeit des Gebets geht es (wieder) zur Sache: Die Wahl der 12 Apostel aus seiner Jüngerschar, damit die Einsetzung der ersten Bischöfe, eine Grundlage für die Kirche. Große Scharen strömen herbei, alle wollen ihn hören und Heilung erfahren, "denn es ging eine Kraft von ihm aus". Gott gibt uns Orientierung in grundlegenden Dingen und Hilfe im täglichen Leben! Habe ich das schon einmal gespürt?

Gespräch mit Christus: Jesus, wenn ich ehrlich bin, erkenne ich, dass ich versuche, mein Gebetsleben zu organisieren und in den Tagesablauf hineinzupressen. Das ist gut, um im Alltag feste Ankerpunkte zu haben. Doch du zeigst mir, dass es auch erforderlich ist, Orte und Zeiten zu haben, in denen die Beziehung zu unserem Vater noch intensiver werden kann, zur grundsätzlichen Orientierung, zur Erholung, um Kraft zu schöpfen. Hilf mir zu erkennen, wo und wann du mir Orientierung, Kraft und Erholung schenken möchtest.

Vorsatz: Ich werde mir heute vor Augen führen, welche grundsätzlichen Fragen mich umtreiben, und den Herrn bitten, mir Wege aufzuzeigen.

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