Mittwoch,
5. Juli 2017
Seelensturm
Mittwoch der dreizehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Antonius Maria Zacharia CRSP
Hl. Kyrilla,
Märtyrerin
Ellen Charlotte Petermann
Mt 8,28-34
Als Jesus an das andere Ufer kam, in das Gebiet von Gadara, liefen ihm aus den
Grabhöhlen zwei Besessene entgegen. Sie waren so gefährlich, dass niemand den Weg benutzen konnte, der dort
vorbeiführte. Sofort begannen sie zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Sohn Gottes? Bist du
hergekommen, um uns schon vor der Zeit zu quälen? In einiger Entfernung weidete gerade eine große
Schweineherde. Da baten ihn die Dämonen: Wenn du uns austreibst, dann schick uns in die Schweineherde! Er
sagte zu ihnen: Geht! Da verließen sie die beiden und fuhren in die Schweine. Und die ganze Herde stürzte
sich den Abhang hinab in den See und kam in den Fluten um. Die Hirten flohen, liefen in die Stadt und
erzählten dort alles, auch das, was mit den Besessenen geschehen war. Und die ganze Stadt zog zu Jesus
hinaus; als sie ihn trafen, baten sie ihn, ihr Gebiet zu verlassen.
Einführendes Gebet: Jesus, was immer auch mit mir passiert – ich weiß – du bist meine Rettung, mein Fels, meine Geborgenheit. Für dich gibt es keine unlösbaren Probleme und keine hoffnungslosen Fälle. Wer sich dir anvertraut, ist immer auf der sicheren Seite. Ich danke dir für diese Sicherheit in meinem Leben.
Bitte: Jesus, schenke mir den Mut, auch in schwierigen Situationen nicht aufzugeben, sondern immer wieder neu zu vertrauen. Jesus, heile mich!
1. Der Dämon – eine Krise im einzelnen Menschen? Im gestrigen Evangelium haben wir von einem Sturm gehört. Die Jünger fühlten sich bedroht und hatten Angst. Sie waren einer Naturgewalt ausgeliefert, die sie in keiner Weise mehr im Griff hatten. Im heutigen Evangelium hören wir von zwei Besessenen, von Menschen, die von einem Dämon besessen sind. Hier sind es also innere Mächte, die in den Seelen der Menschen wüten, denen man hilflos ausgeliefert sein kann. Eine solche innerliche Zerrissenheit kann zu einer existentiellen Bedrohung werden.
2. Die Dämonen von heute. Wir hören weiter, dass die Besessenen aus Grabeshöhlen kamen. Heute könnte man das bildlich deuten und darin Menschen sehen, die durch Zwänge, innere Nöte oder Drogen gefesselt sind und sich vielleicht wie lebendig begraben fühlen. Die Dämonen erkennen denjenigen, der vor ihnen steht, Jesus, den Sohn Gottes, und es gibt keine Diskussionen, keinen Kampf mehr. Die Schlacht ist für sie sozusagen schon verloren, und es gibt auch keine billige Vertröstung auf das Jenseits; es geschieht das, was am Ende für alle gelten wird: Jede Macht muss Jesus gehorchen. Und wir werden alle geheilt sein, frei von Dämonen, wenn wir uns ihm nur ganz unterstellen.
3. Was bin ich bereit, zu investieren? Interessant ist, dass die Menschen Jesus bitten, die Stadt zu verlassen. Eigentlich müssten sie doch froh sein, jemanden zu haben, der solche Heilungen vollbringen kann. Warum machen sie das? Sie mussten einen Preis bezahlen, denn sie verloren eine ganze Schweineherde und das war ein hoher Preis, es konnte für sie eine existentielle Bedrohung darstellen. Was bin ich bereit, zu investieren, wenn jemand eine Depression hat, oder eine Sucht, die sein Leben zerstört? Schaue ich weg, oder investiere ich vielleicht Zeit für ein Gespräch, leiste Hilfestellung bei der Suche nach ärztlicher Betreuung. Bin ich bereit, auf eine schwierige Situation, die mich Kraft kostet, einzugehen: Bin ich wirklich bereit, alles zu geben, um dieser Seele zu helfen, auch wenn ich an meine Grenzen gelange?
Gespräch mit Christus: Jesus, danke für die fruchtbare Zeit mit dir in deinem Licht. Auch in meiner Seele ist es manchmal dunkel. Ich weiß, dass ich immer zu dir kommen kann, damit du die Dunkelheit vertreibst und mir das Licht der Hoffnung schenkst.
Möglicher Vorsatz: Heute werde ich jemandem, der keine Hoffnung mehr hat, Mut zusprechen und für ihn beten.