Tägliche Meditationen
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Dienstag,
4. Juli 2017

Angst und Gelassenheit

Dienstag der dreizehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Ulrich von Augsburg, Bischof
Hl. Isabella von Aragón
Hl. Berta OSB, Äbtissin

Ellen Charlotte Petermann

Mt 8,23-27
In jener Zeit stieg Jesus in das Boot, und seine Jünger folgten ihm. Plötzlich brach auf dem See ein gewaltiger Sturm los, so dass das Boot von den Wellen überflutet wurde. Jesus aber schlief. Da traten die Jünger zu ihm und weckten ihn; sie riefen: Herr, rette uns, wir gehen zugrunde! Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf, drohte den Winden und dem See, und es trat völlige Stille ein. Die Leute aber staunten und sagten: Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar die Winde und der See gehorchen?

Einführendes Gebet: Jesus, vielleicht habe ich heute den Mut, dir meine Ängste anzuvertrauen. Vielleicht gibt es etwas ganz Besonderes, was ich schon lange mit mir herumtrage. Eine Angst, die mein Leben beeinträchtigt, die mich nachts nicht schlafen lässt. Jesus, ich schaue auf dich am Kreuz und weiß, dass du jetzt bei mir bist, ganz nah, und dich über mein Vertrauen freust.

Bitte: Jesus, bitte heile mich von meinen Ängsten!

1. Die Jünger in Angst. Betrachtet man die Szene, kann man sich sehr gut in die Situation der Jünger hineinversetzten und ihre Angst nachvollziehen. Jäh auftretende Unwetter auf einem großen See können einen schon in Angst und Schrecken versetzen. Ja, es heißt sogar, der Sturm war gewaltig und das Boot wurde von den Wellen überflutet. Die Jünger sind angesichts der Gewalt des Sturmes machtlos und in ihre Ohnmacht mischt sich Unverständnis gegenüber dem Schlafenden, Tadel und beinahe Verzweiflung. Aber auch ein Schimmer Hoffnung ist in ihnen, denn sie wecken ihn. Wenn jemand helfen kann, dann er!

2. Jesus, rette mich, meine Angst verschlingt mich! Wie oft und wie lange habe auch ich schon einmal Ängste gehabt und diese Angst mit mir herum getragen. Morgens vielleicht als Erstes daran gedacht und abends als Letztes. Es gibt Menschen, die diese Angst auch gar nicht richtig schlafen lässt, ja sie beherrscht sie sozusagen. Angst quält, ja, sie kann regelrecht verschlingen. Manche Ängste kann man aus dem Weg räumen, andere nicht. Man schämt sich vielleicht seiner Angst, mag sie niemandem anvertrauen. Vielleicht ist es auch eine schwere Sünde, oder eine Schuld, die man auf sich geladen hat, und die Angst vor der Beichte ist riesengroß.

3. Angst und Gott. Derjenige, der sich am allermeisten über unsere unausgesprochenen Ängste freut, ist der Teufel. Angst schwächt nämlich zunächst unsere Beziehung zu Gott, lässt uns an seiner Allmacht und unendlichen Liebe zweifeln. Wir sollten dann dem Teufel die rote Karte zeigen und so schnell wie möglich zu Jesus rennen und alle unsere Ängste in seine Hände legen. Wie Jesus in der Evangeliumsstelle den Sturm bezwungen hat, so ist es für ihn eine Leichtigkeit, unsere Ängste in Luft aufzulösen. Der Schlüssel dazu ist unser Vertrauen auf ihn und seine Allmacht. An seiner Hand und mit ihm im Herzen brauchen wir uns vor nichts und niemandem zu fürchten! Ich kann allen Herausforderungen in meinem Leben mit Gelassenheit entgegensehen.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich bin froh, mit dir über meine Ängste gesprochen zu haben. Meine Ängste sind jetzt bei dir, du hast sie mir genommen. Ich bin nicht nur erleichtert, nein, ich empfinde tiefe Dankbarkeit. Jesus, ich liebe dich sehr dafür.

Möglicher Vorsatz: Heute werde ich jemandem erzählen, dass Angst überwunden werden kann, wenn man Gott in sein Leben lässt.

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