Tägliche Meditationen
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Montag,
28. April 2008

Zeugnis für die Wahrheit ablegen

Montag der sechsten Woche der Osterzeit

P. John Bullock LC

Joh 15,26- 16,4a
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Wenn aber der Beistand kommt, den ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, dann wird er Zeugnis für mich ablegen. Und auch ihr sollt Zeugnis ablegen, weil ihr von Anfang an bei mir seid. Das habe ich euch gesagt, damit ihr keinen Anstoß nehmt. Sie werden euch aus der Synagoge ausstoßen, ja es kommt die Stunde, in der jeder, der euch tötet, meint, Gott einen heiligen Dienst zu leisten. Das werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben. Ich habe es euch gesagt, damit ihr, wenn deren Stunde kommt, euch an meine Worte erinnert.

Einführendes Gebet:   Herr, sende aus deinen Geist, und erneuere das Angesicht der Erde (vgl. Ps 105). Beginne mit meinem Herzen und meinem Verstand: Erneuere mich, stärke mich und führe mich. Mach mich mehr zu deinem Eigentum. Ich glaube an dich, Herr, denn du hast mir die Gabe des Glaubens geschenkt. Durch diesen Glauben kann ich dich immer besser erkennen, und ich will dich immer mehr lieben. Bitte nimm diese Zeit des Gebets an als einen Ausdruck meiner Liebe zu dir.

Bitte:  Herr, schenke mir das feste Vertrauen in deinen Heiligen Geist, der mich befähigen wird, für dich Zeugnis abzulegen.

1. Der Geist der Wahrheit wird Zeugnis ablegen. ”Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt, so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück” (vgl. Jes 55,10-11). So trägt auch der Heilige Geist, der ausgesandt ist, viel geistliche Frucht. Der Geist trägt in und durch die Kirche diese Frucht (vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, 78-79). Gerade weil der Geist in der Kirche gegenwärtig ist und Zeugnis ablegt, dürfen wir überzeugt sein, dass die Kirche treu und fruchtbar bleiben wird bis zum Ende der Zeit. Unser Vertrauen in die Kirche bleibt unerschütterlich inmitten zahlloser Stürme, die im Laufe der Geschichte gegen sie toben, weil ihr Fundament sicher steht. Gott ist treu.

2. Und auch ihr werdet Zeugnis ablegen. Gott will, dass wir mit dem Heiligen Geist mitwirken. Darum soll auch das Zeugnis wirklich von uns selbst kommen: „Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern” (Mt 28,19). Wir geben Zeugnis durch unser Predigen, aber vor allem durch unser Beispiel. Johannes Paul II. sagte einmal, dass die Welt mehr Zeugen als Lehrer braucht. Darum wollen wir fest auf die Gnade des Heiligen Geistes vertrauen, der uns führt, und mutig die Aufgabe der Neuevangelisierung anpacken.

3. Sie werden euch ausstoßen. ”Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten. Das alles werden sie euch um meines Namens willen antun” (Joh 15,20-21a). Weil die Lehren, die Christus verkündigte, von vielen abgelehnt, ja sogar mit viel Gewalt abgelehnt worden waren, werden sie auch heute von vielen abgelehnt werden. Treue zu Gottes Wort bewirkt Spaltung in einer sündigen Welt. Gottes Wort ist Licht. Es bietet die Gelegenheit, in die Wahrheit über Gott und uns selbst einzutreten. Es lädt uns zur Bekehrung ein. Dieses Licht wird aber oft abgelehnt, weil wir nicht wollen, dass unsere Sündhaftigkeit ans Licht kommt; wir fliehen lieber oder bekämpfen es (vgl. Joh 3,20-21). Wenn wir also wegen unserer Verkündigung Verfolgung erfahren, ist das ein sicherer Beweis für die Echtheit unserer Worte.

Gespräch mit Christus:  Lieber Herr, hilf mir, das Licht deines liebenden Blickes nicht zu fürchten. Hilf mir, ehrlich mit dir zu sein. Hilf mir auch, deine Wahrheit anderen durch meine Worte und Taten zu bringen, vor allem durch ein Leben, das damit übereinstimmt.

Vorsatz:   Ich will die Gelegenheit ergreifen, und heute meinen Glauben mit mindestens einem Menschen teilen.

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