Tägliche Meditationen
X

Samstag,
17. Februar 2018

Ich glaube an die heilige Kirche

Samstag nach Aschermittwoch
Hll. sieben Gründer des Servitenordens
Hl. Evermod, Bischof
Hl. Benignus, Märtyrer

P. Thomas Fox LC

Lk 5,27-32
In jener Zeit sah Jesus einen Zöllner namens Levi am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf, verließ alles und folgte ihm. Und er gab für Jesus in seinem Haus ein großes Festmahl. Viele Zöllner und andere Gäste waren mit ihnen bei Tisch. Da sagten die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten voll Unwillen zu seinen Jüngern: Wie könnt ihr zusammen mit Zöllnern und Sündern essen und trinken? Jesus antwortete ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten.

Einführendes Gebet: O Herr, wie weit bin ich von dir entfernt! Und doch machst du dich auf zu mir und wirbst um mich, findest Vorwände, um mich zu entschuldigen. Du schaust wirklich nur auf mich und zählst nicht die Kosten.

Bitte: Herr, lass mich deinen Ruf heute nicht verpassen!

1. Wie eine reife Frucht. Jesus ruft Levi, den Sohn des Alphäus, den späteren Apostel und Evangelisten Matthäus, in seine Nachfolge und es scheint fast so, als ob er ihn wie eine reife Frucht vom Baum pflücken würde – so leicht und ohne Widerstand kann er ihn vom Zolltisch wegbewegen. Dem gehen wohl entweder Jahre tief empfundener innerer Leere und Sehnsucht voraus oder dieser Abgrund entstand in einem Augenblick völliger Klarheit vor dem inneren Auge des Matthäus, als er sein Leben im Lichtglanz dessen betrachtete, der da vor ihm stand und um alles wusste.

2. Teil des Problems, Teil der Lösung. Levi war vorher Teil des Problems. Sein Leben war Gott und den Menschen ein Dorn im Auge gewesen. Doch mit Jesus schaffte er den Sprung auf die andere Seite und wurde Teil der Lösung. Aufgrund seiner Einladung lernten viele Jesus persönlich kennen und stellten ihr Leben auf eine neue Grundlage. Ja, das Festmahl, das er für Jesus gab, dauerte ein Leben lang, denn seine Bekehrung war gründlich. Wo sie nicht vom alten oder neuen Heidentum geprägt ist, ist die Kirche wirklich eine Kirche von Bekehrten. Diese Bekehrten waren alle Teil des Problems und sind nun Teil der Lösung, allen Unkenrufen zum Trotz, – und zwar in dem Maß, in dem sie Jesus in sich Gestalt annehmen lassen. Bemühen wir uns täglich, zu ihnen zu gehören.

3. Null-Toleranz, Arzt und Feldlazarett. Die Pharisäer treten auf und machen Lärm. Sie fordern gegenüber Sündern eine "Null-Toleranz". Doch sie sind von gestern. Erstens, weil sie nicht wissen, dass die Grenzlinie zwischen Gut und Böse in jedem einzelnen Menschen mitten durchs Herz verläuft. Und zweitens, weil Levi nur bis gestern in Sünde war und nun ein reuiges Herz hat. Jedem Arzt genügt das Einverständnis des Patienten zur Operation, damit er ihm seine Hilfe nicht versagt. Eine "Null-Toleranz" gibt es nur gegenüber der Sünde, nicht gegenüber dem Sünder, zumal, wenn er klare Anzeichen der Reue und der Bereitschaft zur Besserung gibt. Jesus jedenfalls hat die Pharisäer ihren Traum von den aseptischen Bedingungen ihrer Operationssäle allein träumen lassen und sich als Arzt ins Feldlazarett von Kirche und Welt begeben.Was wäre aus uns geworden, wenn Jesus uns nicht in seine Kirche gerufen hätte? Sicher, auch dort muss weiter operiert werden. Aber gerade dafür steht ja auch die Fastenzeit – nichts soll unter den Tisch gekehrt werden. Geben wir Jesus unser Einverständnis zur Operation!

Gespräch mit Christus: Herr, dein Wort ergeht täglich an uns. Du rufst uns aus der Finsternis in dein wunderbares Licht. Wer könnte in Worte fassen, was dein Wort einer Seele bedeutet, der sich die nackte Dunkelheit nähern will? In deiner Kraft können wir sie von uns weisen.

Möglicher Vorsatz: Ich werde heute ein Gebet oder eine gute Tat aufopfern, um die Kirche zu heiligen und Wiedergutmachung für geschehene Missbräuche zu leisten.

Archiv

Tägliche Meditationen