Tägliche Meditationen
X

Donnerstag,
26. November 2020

Den Blick weiten

Donnerstag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hll. Konrad und Gebhard, Bischöfe

P. Joachim Richter LC

Lk 21,20-28
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr aber seht, dass Jerusalem von einem Heer eingeschlossen wird, dann könnt ihr daran erkennen, dass die Stadt bald verwüstet wird. Dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen; wer in der Stadt ist, soll sie verlassen, und wer auf dem Land ist, soll nicht in die Stadt gehen. Denn das sind die Tage der Vergeltung, an denen alles in Erfüllung gehen soll, was in der Schrift steht. Wehe den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein Kind stillen. Denn eine große Not wird über das Land hereinbrechen: Der Zorn Gottes wird über dieses Volk kommen. Mit scharfem Schwert wird man sie erschlagen, als Gefangene wird man sie in alle Länder verschleppen, und Jerusalem wird von den Heiden zertreten werden, bis die Zeiten der Heiden sich erfüllen. Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. Wenn all das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.

Einführendes Gebet: Herr, an der Coronakrise kann ich lernen, dass gewaltige Veränderungen sehr schnell geschehen können. Deshalb halte ich mich an dich. Du bist mein Fels und meine Burg, mein sicherer Halt.

Bitte: Herr, lass mein Vertrauen zu dir ganz groß wachsen, zu einem riesigen, felsenfesten Gottvertrauen.

1. Alles kann sich verändern. Wenn jemand vor einem Jahr gesagt hätte, dass sich wegen eines winzigen Virus in kurzer Zeit ein großer Teil der Arbeitswelt, der Feste, Seminare und sonstigen Zusammenkünfte völlig verändern wird, wäre er ausgelacht worden. Eine der wichtigsten Lehren aus der Coronakrise ist die, und sie galt eigentlich schon immer: Der Mensch hat nicht alles unter Kontrolle. Er muss vielmehr akzeptieren, dass es Kräfte gibt, die außerhalb seines Einflussbereiches wirken. Was aber immer bleibt, ist Gott, er ist unser Fels und unser Heil, unsere sichere Zuflucht.

2. Umdenken. Worauf baust du deine Sicherheit? Meistens ist dir das nicht klar bewusst. In der Praxis vertrauen die meisten Menschen auf ihren Lohn, ihr Haus, ihr Bankkonto, ihre Kranken- und Lebensversicherung, ihre Gesundheit, ihre Kraft und vielleicht auch ein bisschen auf Gott. Die Coronakrise lehrt uns: Wir müssen gründlich umdenken. Jesus hat schon vor 2000 Jahren davor gewarnt, das Haus unseres Lebens auf Sand zu bauen. Ein stabiles Lebenshaus, auf Fels gebaut, bekommen wir nur dadurch, dass wir wirklich auf Jesus hören und seine Worte zur Grundlage all unserer Entscheidungen machen.

3. Was ist dein größtes Ziel im Leben? Wenn du mal ruhig nachdenkst, was ist dein größtes Ziel im Leben? Was ist dir letzten Endes am allerwichtigsten? Jesus macht durch seine ernsten Worte deutlich, worauf unser Leben im Letzten hinausläuft, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht: auf Gott und auf das ewige Leben! Wenn das so ist, dann bekommen sogar unsere kleinsten Entscheidungen Gewicht. Dann sollten wir uns oft bewusst machen, dass unser Leben dazu dient, dass wir uns auf die Ewigkeit vorbereiten. Die Frage des heiligen Domenico Savio kann uns da konkret helfen. Er hat sich vor jeder Entscheidung gefragt: Was nützt mir das für die Ewigkeit?

Gespräch mit Christus: Jesus, sei mir nahe. Mit dir ist mein Leben hell. Du gibst mir Mut und Orientierung. Hilf mir, dass ich mich nicht vom Weg zum ewigen Leben abbringen lasse, was immer auch geschehen mag.

Vorsatz: Ich schaue aus dem Fenster und mache mir bewusst, dass nichts von dieser Welt so bleiben wird, wie es ist, außer Gott und die neue Welt, in der nur diejenigen leben werden, die Gott dazu für würdig erachtet.

Archiv

Tägliche Meditationen