Tägliche Meditationen
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Freitag,
27. November 2020

Alles vergeht

Freitag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Joachim Richter LC

Lk 21,29-33
In jener Zeit gebrauchte Jesus einen Vergleich und sagte: Seht euch den Feigenbaum und die anderen Bäume an: Sobald ihr merkt, dass sie Blätter treiben, wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. Genauso sollt ihr erkennen, wenn ihr all das geschehen seht, dass das Reich Gottes nahe ist. Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis alles eintrifft. Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.

Einführendes Gebet: Herr, wir sind dem Wechsel der Zeit unterworfen. Nur du bleibst, der du bist.

Bitte: Bitte hilf mir, klarer zu erkennen, was eigentlich die höchsten Prioritäten in meinem Leben sind.

1. Im Wechsel der Jahreszeiten. Wie in der Natur, so gibt es auch im geistlichen Leben des Einzelnen und der Kirche verschiedene Jahreszeiten. Es gibt Zeiten des Frühlings, wenn alles aufblüht; Zeiten der Sommerhitze, wenn das Leben und der Glaube anstrengend werden und wir uns abmühen müssen. Es gibt den Herbst, wo wir die Früchte unserer Hingabe ernten können; und es gibt die Winterzeit, in der alles brach liegt und wir vielleicht den Eindruck bekommen, dass unsere Beziehung zu Gott nicht mehr lebendig ist. Aber immer wirkt Gott, zumindest im Verborgenen. Unaufhörlich! Gott ist dir nahe, selbst dann, wenn du es nicht spürst.

2. Bleibender Wert. Die Coronakrise zeigt uns, dass unser gewohntes Leben in kürzester Zeit völlig verändert werden kann. Was in Jahren und Jahrzehnten mühsam aufgebaut worden ist, hat in ein paar Monaten seinen Wert verloren. Da stellt sich die Frage: Was bleibt eigentlich? Was hat bleibenden Bestand und Wert? Jesus antwortet heute folgendermaßen auf diese Frage: "Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen." - An Jesus und seinen Worten können wir uns festhalten. Seine Worte, sein Evangelium, haben bleibenden Wert!

3. Die höchste Priorität. Kein Mensch kann verhindern, dass eines Tages Himmel und Erde vergehen. Denn nach der katholischen Lehre, die auf dem Evangelium basiert, ist es Gott, der die Geschichte der Welt und aller Menschen lenkt. Was ist Sein Plan mit der Welt? Was ist wirklich wichtig? Jesus weist uns darauf hin: das Reich Gottes. Es ist uns nahe, viel näher als wir meinen. Und seit dem Beginn des Christentums bis heute bleibt unverändert als höchste Priorität unserer Sonntage und unserer Wochentage bestehen: "Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben" (Mt 6,33).

Gespräch mit Christus: Jesus, alles verändert sich, nichts bleibt, wie es ist. Nur du und dein Reich bleiben ewig bestehen. Danke, Jesus, dass du mein Fels und meine Zuflucht bist. Auf dich will ich schauen, auf dich will ich hören. Ordne und sammle das Streben meines Herzens, so dass dein Reich das Allerwichtigste für mich wird.

Vorsatz: Um mir den Vorrang des Reiches Gottes bewusst zu machen, bete ich dreimal langsam den ersten Teil des Vaterunsers.

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