Tägliche Meditationen
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Samstag,
28. November 2020

Hellwach bleiben

Samstag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Joachim Richter LC

Lk 21,34-36
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nehmt euch in acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, so wie man in eine Falle gerät; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt.

Einführendes Gebet: Gott, zu dir rufe ich am frühen Morgen, hilf mir beten und meine Gedanken sammeln; ich kann es nicht allein. In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht; ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht; ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe; ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden; in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist Geduld; ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den rechten Weg für mich.Vater im Himmel, Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht, Lob und Dank sei dir für den neuen Tag, Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue in meinem vergangenen Leben. Du hast mir viel Gutes erwiesen, lass mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen. Du wirst mir nicht mehr auferlegen, als ich tragen kann. Du lässt deinen Kindern alle Dinge zum besten dienen.Dietrich Bonhoeffer

Bitte: Sende mir das Licht deines Heiligen Geistes.

1. Auf Kurs bleiben. Segeln ist faszinierend! Allein von der Kraft des Windes angetrieben gleitet das Segelboot durch die Wellen hindurch voran. Aber dort auf See ist es viel schwieriger, als man meinen könnte, den Kurs zu halten. Eine kleine Abweichung von einem Grad nach links oder rechts hat nach ein paar Stunden zur Folge, dass man sein Ziel verfehlt! Eine der größten Herausforderung unserer Zeit besteht wohl darin, dass Millionen von Ablenkungen unablässig auf uns einprasseln. Jesus weiß, wie leicht wir uns vom Kurs abbringen lassen. Deshalb weist er uns deutlich darauf hin, dass wir uns im Glauben nicht ablenken und verwirren lassen sollen. Kaum etwas lohnt sich so sehr wie der tägliche Kampf darum, Zeiten der Stille zu verteidigen, in denen wir nachdenken und beten können.

2. Bewusst leben. Menschen, die ein Nahtoderlebnis durchgemacht haben, erzählen häufig, dass sie hinterher viel wacher und bewusster leben als vorher. Sie haben den Sinn und das Ziel des Lebens viel klarer vor Augen. Wie kostbar ist es, wenn ich vor dem Einschlafen sagen kann: Danke, Herr, dass ich heute meinem Ziel, dem Himmel, wieder näher gekommen bin. Wie sinnvoll und wertvoll ist es, wenn ich auch mal tagsüber bewusst daran denke, dass dieses ganze Leben hier auf der Erde eigentlich nur eine Vorbereitung auf das Leben im Himmel ist.

3. Stay connected. Wie können wir wach bleiben? Wie können wir dieses Bewusstsein erhalten, dass wir für den Himmel gemacht sind? Dass dieses irdische Leben noch nicht das Eigentliche und Letzte ist? Die Antwort, die Jesus uns gibt, ist: Wacht und betet. Das Gebet, diese persönliche und vitale Verbindung mit Gott, nährt unseren Glauben, damit wir daran erinnert werden, worin der Sinn dieses Lebens besteht. Im Gebet erfahren wir neu: Ich bin ein geliebter Sohn / eine geliebte Tochter Gottes. Gott hat mir den Zugang zu seinem inneren Leben eröffnet. Es gibt kein größeres Ziel im Leben, als mit und in Christus zu leben.

Gespräch mit Christus: Jesus, bitte sei mir nahe. Erhelle meinen Verstand, damit mir bewusster wird, was das Ziel meines Lebens ist: der Himmel. Und stärke meinen schwachen Willen, damit ich mich von den Sorgen und den Vergnügungen dieses Lebens loslöse und nach den Dingen des Himmels strebe.

Vorsatz: Ich plane feste Zeiten für Stille und Gebet in meinen Wochenplan ein. Denn ich brauche Gott. Die heilige Mutter Teresa brachte den unschätzbaren Wert des Gebets in die kompakte Formel:
Die Frucht des Schweigens ist das Gebet.
Die Frucht des Gebets ist der Glaube.
Die Frucht des Glaubens ist die Liebe.
Die Frucht der Liebe ist der Dienst.
Die Frucht des Dienstes ist der Friede.

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