Tägliche Meditationen
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Montag,
25. Januar 2021

Ein hoffnungsloser Choleriker

Bekehrung des Hl. Apostels Paulus
Fest

Br. Peter Hemm LC

Mk 16,15-18
In jener Zeit erschien Jesus den Elf und sprach zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden.

Einführendes Gebet: Herr, ich komme zu dir und ich steh vor dir so, wie ich bin. Alles, was mich bewegt, lege ich vor dich hin. Herr, ich komme zu dir und ich schütte mein Herz bei dir aus. Was mich hindert ganz bei dir zu sein, räume aus. (Lied: Herr, ich komme zu dir)

Bitte: Jesus, begegne auch mir, wie du damals dem heiligen Paulus begegnet bist. Verwandle auch mein Herz, wie du damals das seine verwandelt hast.

1. Ganz oder gar nicht. Paulus ist ein sehr interessanter Heiliger. Für ihn gibt es keine 80, 90 oder 95 Prozent. Er ist davon überzeugt, dass die Christen gegen das Gesetz Mose verstoßen, also geht er brutal gegen sie vor und lässt sie umbringen. Später begegnet er Jesus, empfängt von ihm Vergebung und ist ab diesem Augenblick ein nicht zu bremsender Apostel. Der Glaube ist ihm so wichtig, dass es keine Kompromisse, Ausreden oder Halbherzigkeiten gibt. Er legt sein ganzes Herzblut in das hinein, was er als Willen Gottes erkannt hat.

2. Der Glaube heilt. Jesus sagt im heutigen Evangelium nicht: "Wenn ihr glaubt, werdet ihr folgende Zeichen tun", sondern "durch die, die zum Glauben gekommen sind…". Der Glaube im Menschen macht das Wunder möglich. Der Mensch ist dabei nicht der Protagonist, sondern Gottes Kraft wirkt durch den Glauben. Paulus hat die durch ihn gewirkten Wunder und seine Missionsreisen nicht aus eigener Kraft gestemmt, sondern empfing seine Kraft von Gott dank seines Glaubens. Oft kann uns das Leben überfordern: "Das wird mir jetzt zu viel; das schaffe ich nicht mehr." Woher schöpfen wir die Kraft, um weiterzumachen? – Bewirkt der Glaube Wunder in meinem Leben? Gibt er mir Kraft für den Alltag?

3. Die Liebe Christi drängt uns. Das war das Lebensmotto des Paulus nach seiner Bekehrung: Die Liebe Christi drängt uns (2 Kor 5,14)! Paulus ist nur noch auf Jesus fixiert: Was freut Jesus? Wozu lädt er mich ein? Was erhofft er von mir? Was würde er jetzt an meiner Stelle tun? In jedem Moment rückt Jesus ins Zentrum; Paulus selbst aber spielt keine Rolle mehr. Wie schön ist es, solch eine selbstlose, brennende Liebe zu Gott in seinem Herzen zu haben!

Gespräch mit Christus: Jesus, es ist mir ein Rätsel, wie dich jemand so innig lieben kann, dass er das alles tut, was der heilige Paulus getan hat. Wie viel Kraft musst du ihm durch diese Erfahrung deiner Liebe ins Herz gegeben haben! Schenke mir die Gnade, deine Liebe innig zu erfahren, damit auch ich nur für dich und meine Mitmenschen lebe.

Vorsatz: Heute werde ich ganz bewusst das Credo beten.

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