Mittwoch,
10. Oktober 2012
Das Gebet hat eine große Bedeutung in unserer fortschreitenden Bekehrung
Mittwoch der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Gereon, Märtyrer
P. James Swanson LC
Lk 11,1-4
Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner
Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat. Da sagte er zu
ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, / dein Name werde geheiligt. / Dein Reich komme. / Gib uns täglich
das Brot, das wir brauchen. / Und erlass uns unsere Sünden; / denn auch wir erlassen jedem, was er uns
schuldig ist. / Und führe uns nicht in Versuchung.
Einführendes Gebet: Herr Jesus, du bist der Schöpfer der Welt und dennoch willst du mich anhören und leiten. Du kennst alles Vergangene, Gegenwärtige und Zukünftige und dennoch gibst du mir die Freiheit, mich für dich zu entscheiden. Ich danke dir, dass du dich selbst mir schenkst. Dafür möchte ich dir die Niedrigkeit meiner selbst anbieten, mit allem, was ich geben kann.
Bitte: Herr, lehre mich durch das „Vater unser”, tiefer zu beten.
1. Traditionelle Gebete lehren uns die rechte Haltung Gott gegenüber. Welches Gebet könnte besser sein als ein Gebet, das genau die Worte benutzt, die Jesus hier gelehrt hat? Doch das „Vater unser” ist ein traditionelles Gebet, ein Gebet mit festgelegten Worten, bei dem man geneigt ist, es mechanisch aufzusagen. Aber Tatsache ist, dass traditionelle Gebete eine Einladung zur Meditation sind und für Anfänger zusammengestellt wurden. Im „Vater unser” wie in allen traditionellen Gebeten wiederholen wir Worte, die das Wesen einer richtigen Beziehung zu Gott ausdrücken. Ob wir diese Haltung schon in unserem Herzen tragen oder nicht, die Schönheit der traditionellen Gebete liegt nicht darin, was wir sagen, sondern wie wir es sagen. Wenn wir diese Worte aufsagen und versuchen, sie zu unseren eigenen zu machen und unser Herz den Haltungen anzupassen, die sie ausdrücken, werden wir Schritt für Schritt ein christliches Herz bekommen, ein Herz, das so liebt, wie es sollte.
2. Traditionelle Gebete können mein Herz verändern und es zu Gott hinziehen. Als ich mich zum ersten Mal dem Herrn zuwandte, musste ich an vielen Dingen arbeiten. Das geht den meisten Leuten so. Ich liebte nicht so, wie ich es sollte. Ich hatte viele andere Fehler. Eines der Gebete, das mir besonders half, war das „Vater unser”. Wenn wir zum ersten Mal zum Herrn kommen, wissen wir nicht, wie Christen denken sollten, welche Einstellungen Christen haben sollten. Wenn wir das „Vater unser” aus ganzem Herzen beten, hilft es uns, unser Herz zu verwandeln und mehr zu werden wie Christus. Man braucht nur einen Moment, um das „Vater unser” zu beten, aber wir sollten die Worte von Zeit zu Zeit meditieren. Sagen wir jeden einzelnen Satz auf und wiederholen ihn so lange, bis wir den Eindruck haben, dass wir wirklich von Grund auf verstanden haben, was er besagt.
3. Traditionelle Gebete wehren die Einstellungen der Welt ab. Unsere Bekehrung zu Christus ist ein Wandel der Einstellungen von denen der Welt zu denen eines Christen. Jeden Tag schlägt die Welt uns ihre Einstellungen als etwas Gutes vor, dass wir leben sollen. Aber oft ist das, was die Welt gut nennt, tatsächlich schädlich für uns. Wie widerstehen wir? Dadurch, dass wir beständig die christlichen Einstellungen für uns wiederholen und über sie nachdenken. Das kann durch den Gebrauch traditioneller Gebete geschehen. Es ist ein Weg, unserem Herzen zu helfen, das Christsein zu verstehen und anzunehmen, zu dem wir uns bekennen. Der Christ, der traditionelle Gebete verachtet, lehnt ein mächtiges Werkzeug zur Bekehrung ab.
Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, zu oft rassle ich meine Gebete herunter, ohne über die Einstellungen nachzudenken, die sie beinhalten. Ich möchte den ganzen Nutzen aus den Gebeten ziehen, die ich täglich bete. Ich möchte diese Gebete öfter beten, besonders das „Vater unser”, weil es das Gebet ist, das du selbst uns gelehrt hast.
Vorsatz: Heute werde ich meine traditionellen Gebete mit einer besonderen Aufmerksamkeit und mit der Überzeugung beten, dass sie mich lehren und mich so verändern, dass ich Gott näher komme.