Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
9. Februar 2022

Äußere und innere Ordnung

Mittwoch der fünften Woche im Jahreskreis
Sel. Anna Katharina Emmerick

Ellen Charlotte Petermann

Mk 7,14-23
In jener Zeit rief Jesus die Leute zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage: Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Er verließ die Menge und ging in ein Haus. Da fragten ihn seine Jünger nach dem Sinn dieses rätselhaften Wortes. Er antwortete ihnen: Begreift auch ihr nicht? Seht ihr nicht ein, dass das, was von außen in den Menschen hineinkommt, ihn nicht unrein machen kann? Denn es gelangt ja nicht in sein Herz, sondern in den Magen und wird wieder ausgeschieden. Damit erklärte Jesus alle Speisen für rein. Weiter sagte er: Was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein.

Einführendes Gebet: Jesus, du schaust in mein Herz und kennst meine tiefsten Wünsche und Regungen. Du kennst auch die dunklen Stellen in meinem Herzen.

Bitte: Jesus, stärke mich in Versuchungen.

1. Es geht nicht um hygienische Reinheit. Die Pharisäer und Schriftgelehrten legen höchsten Wert auf die Einhaltung ihrer überlieferten Bräuche und Rituale. Es geht hier nicht um die Einhaltung der Hygiene, sondern um Kult. Und deshalb greifen die Pharisäer Jesus an, denn scheinbar hat er als "Rabbi" seinen Jüngern diese Gesetze nicht vermittelt. Sie glauben: Wer sich nicht an die Gesetze hält, dem ist Gott auch nicht wichtig, so jemand ist nicht rechtgläubig.

2. Mehr Schein als Sein. Was Jesus den Menschen vermitteln will, ist, dass es nicht genügt, detaillierte Regeln einzuhalten. Ohne inneren Anstand und Rechtschaffenheit ist das alles sinnlos. Die Reinheit des Herzens ist hier maßgeblich und entscheidend! Nicht auf die äußere, sondern vielmehr auf die innere Ordnung kommt es an, wodurch sich das Äußere dann wie durch eine unsichtbare Hand regelt. Jesus hält hier den Menschen deshalb schonungslos den Spiegel vor.

3. Das eigene Innere. Es geht um mein eigenes Inneres. Der ehrliche Blick auf sich selbst ist nicht leicht und kann schmerzvoll sein. Gut-werden und -sein ist ein lebenslanger Prozess, der auch verbunden ist mit Selbstkritik und Selbsterziehung, der aber vor allem Offenheit für Gottes Wege und Initiativen verlangt. Gott will keinen kalten Gesetzesgehorsam, Gott schaut auf das Herz, nicht auf das äußere Tun. Vor Gott kann nur bestehen, was bis ins Innerste echt ist, stimmig und gut.

Gespräch mit Christus: Jesus, hilf mir, die Reinheit des Herzens endgültig zu leben. Wecke in mir jeden Tag neu, die Bereitschaft mein Handeln prüfen zu lassen, und führe mich so weiter auf dem Weg zu einem reinen Herzen.

Vorsatz: Ich werde heute die Reinheit meiner Absichten im Auge behalten und sie daran messen, wie bereitwillig ich Gottes Wirken im Wirken anderer annehme.

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