Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
26. April 2007

Wie wird das Leben im neuen Jerusalem sein?

Donnerstag der dritten Woche in der Osterzeit

P. James Swanson LC

Joh 6,44-51
Jesus sagte zu den Leuten: Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen. Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt.

Einführendes Gebet:   Heiliger Geist, hilf meinem Bemühen, dieses Gebet gut zu verrichten, so dass ich alles begreife, was du mir sagen möchtest. Hilf mir zu erkennen, dass die vollständige Hingabe im Gebet niemals vergebens ist und dass sie das sicherste Zeichen für gutes Beten ist.

Bitte:  Herr, lass mich zuversichtlich alles annehmen, was du mich durch deine Kirche lehrst, auch das, was ich nicht verstehe.

1. Jesus versucht, die Menge zum Glauben zu führen. Jesus bereitet die Menge auf eine „Bombe” vor. Er erklärt gerade seine Lehre von der Eucharistie und er weiß, dass sie eine harte Prüfung für sie sein wird, sie anzunehmen. Er bereitet sie vor, indem er sie nachdrücklich mahnt, Glauben zu haben. Zuerst sagt er ihnen, dass sie seine Nachfolger nur sein und ihn als Messias nur annehmen können, wenn sie von Gott dem Vater „zu ihm geführt” werden. So wie es Simon Petrus ergangen ist, als er bezeugte: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes” (Mt 16,16). Darauf sagte Jesus, dass Petrus dies nur wusste, weil es ihm von Gott dem Vater durch die Gnade des Glaubens offenbart worden war. Glaube ist ein Geschenk Gottes. Wir können ihn nicht durch eigene, noch so eifrige Anstrengungen erlangen. Wir müssen Gott um ihn bitten. Nur diejenigen, die das Geschenk des Glaubens vom Vater erhalten, werden verstehen können, was Jesus über die Eucharistie sagt. Habe ich das Geschenk des Glaubens vom Vater empfangen und bin ich dadurch bereit, alle Lehren seiner Kirche anzunehmen, auch wenn ich nicht unbedingt verstehe, warum sie sie so und nicht anders lehrt? Wenn ich es noch nicht kann, werde ich demütig darum bitten?

2. Jesus offenbart die Gnaden des neuen Jerusalems. Jesus fährt fort: „Und alle werden Schüler Gottes sein.” Das ist eine Anlehnung an Jesaja: „Alle deine Söhne werden Jünger des Herrn sein, und groß ist der Friede deiner Söhne.” (Jes 54, 13). Erinnern wir uns daran, dass, wenn Jesus einen Vers zitiert, wir immer den ganzen Text betrachten müssen, nicht nur den Vers allein. Dieser Vers bezieht sich auf diejenigen, die in dem neuen Jerusalem wohnen werden, ein Symbol der Kirche. Dieser Stelle folgt unmittelbar die letzte Passage des leidenden Dieners in Jesaja, eine Sammlung von vier Prophezeiungen, die besagen, dass der Messias zu leiden haben wird. Jesus scheint das zu bestätigen, während viele seiner Zeitgenossen nicht bereit sein werden, das anzunehmen, was er gerade zu ihnen sagt; es wird erst von allen angenommen werden, wenn die Kirche errichtet ist ‐ nach seinem Leiden und Tod. Es ist sein Leiden, das alle Gnaden freisetzen wird, die denen versprochen sind, die zum neuen Jerusalem gehören. Er möchte, dass sich die Zuhörer an das, was er sagte, erinnern, auch wenn sie es jetzt noch nicht annehmen können. Sie werden es in der Zukunft annehmen, als Glieder der Kirche. Begreife ich, dass ich in diesem versprochenen neuen Jerusalem lebe, nach dem die Propheten sich sehnten? Nutze ich all die himmlischen Geschenke der Gnade, die vom Vater angeboten werden? Lasse ich mich von Gott belehren oder betrachte ich die Kirche nur als eine andere Gruppe von Menschen, anstatt sie als den von Gott errichteten Ort zu sehen, an dem wir alle Gnaden, die in der Bibel von Gott versprochen wurden, empfangen können?

3. Jesus offenbart zum ersten Mal seine Lehre über die Eucharistie. Schließlich offenbart Jesus zum ersten Mal in der Geschichte die Lehre über das Sakrament der Eucharistie. Er hat sein Bestes gegeben, um die Menge darauf vorzubereiten. Er hat ihnen gesagt, dass sie diese Lehre nur annehmen werden können, wenn der Vater ihnen die Gnade dazu gibt. Er sagt unmissverständlich, dass dies nur eine der Wahrheiten ist, die die Bewohner des neuen Jerusalems glauben und schätzen werden. Sie müssen besorgt und erregt gewesen sein zu hören, was er sagen wird. Schließlich sagt er es ihnen. Es wird eine neue Art Brot geben, versinnbildlicht durch das Manna in der Wüste, aber dieses Brot wird ewiges Leben geben und er, Jesus, wird dieses Brot sein. Sein Fleisch wird der Welt Leben geben. Wie werden sie auf diese Aussage reagieren? Es wird schwierig sein, sie anzunehmen, aber Jesus hat sie gewarnt zu urteilen, auch wenn sie nicht verstehen, und geduldig zu sein, weil sie, um zu verstehen, den von Gott dem Vater gewährten Glauben benötigen. Jesus schaut sie besorgt an. Werden sie ihre Herzen für diese ganz wichtige Lehre öffnen, die so notwendig ist für ihr Heil oder werden sie sie ablehnen, trotz aller Vorbereitung, die er ihnen gegeben hat? Halte ich mich mit meinem Urteil über die Lehren der Kirche zurück, die ich nicht verstehe, und warte und bitte um Glauben; oder lehne ich törichterweise ab, was ich nicht verstehe, und denke, weil ich es nicht verstehe, kann es nicht wahr sein?

Gespräch mit Christus:  Lieber Jesus, manchmal ist der Glaube so schwierig für mich. Ich neige dazu, alles daraufhin zu überprüfen, ob ich es verstehe, und lehne ab, was ich nicht verstehe. Das hat zur Folge, dass ich in großer seelischer Not lebe und so viele geistige Reichtümer entbehre, die du mir geben willst, die ich aber nur durch die Tugend des Glaubens haben kann. Bitte deinen Vater, dass er mir den Glauben schenkt, der mich zu dir führt, so dass ich mein Leben leben kann, reich an all den Geschenken, die du mir durch die Kirche, das neue Jerusalem, geben möchtest.

Vorsatz:   Ich werde heute meinen Glauben stärken, indem ich ein Schreiben des Heiligen Vaters lese (vielleicht „Sacramentum Caritatis” über die Eucharistie, online auf der Vatikan Webseite www.vatican.va). Ich werde Gott um den Beistand des Heiligen Geistes bitten, damit ich alles annehme, was der Heilige Vater sagt.

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