Tägliche Meditationen
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Sonntag,
11. Juni 2023

Jesus ist gekommen, um Sünder zu rufen

Zehnter Sonntag im Jahreskreis
Hl. Barnabas, Apostel

Patricia Klein, Gottgeweihte Frau im Regnum Christi

Mt 9,9-13
In jener Zeit sah Jesus einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Und Matthäus stand auf und folgte ihm nach. Und als Jesus in seinem Haus bei Tisch war, siehe, viele Zöllner und Sünder kamen und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Geht und lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer! Denn ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder.

Einführendes Gebet: Jesus, ich glaube an Dich, stärke meinen Glauben. Jesus, ich hoffe auf Dich, vertiefe meine Hoffnung. Jesus, ich liebe Dich, lass mein Herz für dich brennen.

Bitte: Jesus, in diesen Tagen vor dem Hochfest Deines Heiligsten Herzens, bitte ich Dich, dass die Worte der Heiligen Schrift mein Herz berühren, damit mein Herz mehr wie Deins wird. Öffne dort Räume, in denen Du Platz nehmen möchtest. Zeige mir, wo ich Dich in meinem Nächsten lieben kann.

1. Jesus sagte zu ihm: Folge mir nach! Jesus ruft Matthäus inmitten seiner täglichen Arbeit, die in den Augen seiner jüdischen Brüder ein Verrat ist. Matthäus kollaboriert mit dem Feind, weil er für die Römer Steuern einnimmt. Wenn jemand Matthäus ansah, dann nicht mit Wohlgefallen, weil er einer von ihnen war, sondern mit Abscheu, weil er es nicht mehr wert war, als Sohn Abrahams bezeichnet zu werden. Durch seine Berufswahl hatte er sich selbst aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Hatte er die Wahl, ein solches Leben zu umgehen? Wurde er vom Leben, von seinen Leidenschaften oder von Freunden dazu gezwungen? Wir wissen es nicht. Wir sehen aber, dass Jesus auch ihn dazu auffordert, ihm zu folgen. Wie unterschied sich Jesu Blick von dem Blick der anderen? Was sah er in Matthäus und was veranlasste Matthäus, wie die anderen Apostel Jesus zu folgen? Wie ist mein Blick auf andere, besonders auf diejenigen, die mir durch ihren Lebensstil fremd und vielleicht gleichgültig sind?

2. Viele Zöllner und Sünder kamen und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. Jesus teilt einen wichtigen Moment mit Matthäus und auch mit anderen, die wie Matthäus sind. Jesus hat keine Angst, in ein Milieu einzutreten, das völlig verachtet und für gute Juden verboten ist. Als bekannter Meister tut er etwas, was in den Augen der "wahren Söhne Abrahams" skandalös ist. Jesus durchbricht die Mauern der Isolation. Er interessiert sich nicht allzu sehr dafür, was die Mauern ursprünglich aufgebaut hat. Er überwindet sie einfach, indem er Matthäus in sein Umfeld einbindet und sich nicht vor seiner Lebensweise fürchtet. Gibt es Menschen, deren Anblick ich lieber meide? Oder die meines Blickes nicht würdig scheinen? Habe ich Angst, auf diese Menschen zuzugehen? Zurecht vielleicht oder einfach aus Angst vor dem Unbekannten? Was berührt mich in Jesu Verhalten und an seinem Blick auf Matthäus?

3. Ich bin nicht gekommen, um Gerechte zu rufen, sondern Sünder. Diese Worte Jesu sind gewichtig und man kann fast hören, mit welcher Überzeugung und Leidenschaft er sie ausgesprochen haben muss. Jesu Mission ist es, die Verlorenen zu suchen, die, die sich durch ihre Sünden selbst ausgeschlossen haben. Er will bei ihnen sein und sie die Liebe des Vaters erfahren lassen. Ja, ihr Leben ist in den Augen Gottes kostbar. Jesaja 43,4: "Weil du in meinen Augen teuer und wertvoll bist und weil ich dich liebe, gebe ich Menschen für dich und für dein Leben ganze Völker." Das Leiden bei seiner Passion und am Kreuz ist der Preis für alle. Betrachten wir unser eigenes Leben mit seinen Wunden, Verfehlungen, Sünden und Siegen und auch das unserer Mitmenschen so, wie Gott es sieht. Wir sind alle Kinder desselben Vaters, der seinen Sohn gesandt hat, um uns zu retten. Danke, Herr.

Gespräch mit Christus: Heiligstes Herz Jesu, danke, dass Du uns suchst, wo wir sind und wie wir sind. Ich habe Dich heute mit Matthäus beobachten dürfen. Ich habe vielleicht auch einen Matthäus in meinem Leben, bei dem die Nachfolge nicht so spontan ist wie bei Deinem Freund. Ich möchte lieben lernen wie Du. Ich möchte die Liebe des Vaters bezeugen, um so eine Tür zu Dir für andere zu sein. Zeige mir bitte, wo ich wachsen kann.

Vorsatz: Heute beobachte ich mich im Umgang mit jenen, die mir weit von Gott entfernt scheinen. Am Abend frage ich mich mit Jesus an meiner Seite: Gibt es etwas, was ich in mir ändern kann, um mehr Dein barmherziges Abbild zu werden?

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