Freitag,
8. August 2008
Das Pfand für das ewige Leben?
Freitag der achtzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Dominikus
P. Jason Wallace LC
Mt 16,24-28
Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz
auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um
meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei
aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen? Der Menschensohn wird mit
seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen.
Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie den
Menschensohn in seiner königlichen Macht kommen sehen.
Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an die Macht deines Kreuzes. Ich möchte alle Kreuze, die ich erfahren muss, mit dem Erlösungsakt deiner Liebe verbinden. Ich danke dir, Herr, dass du mich lehrst, wie ich die Leiden des Lebens mit dir leben kann.
Bitte: Herr, lehre mich, dich so sehr zu lieben, dass ich nie mehr in den Irrtum verfalle, mein Leben zu verwirken, indem ich andere Dinge mehr liebe als dich.
1. Ewiges Leben. Wenn wir von den Mühen unseres Alltags ganz gefangen sind, ist es hilfreich, sich für ein paar Augenblicke hinzusetzen, die Augen zu schließen und unseren Geist und unser Herz zu Christus zu erheben. Erinnern wir uns daran, wo unser Ziel ist: Der Himmel, oder die „Ziellinie”, wie der heilige Paulus sagt. Diese Welt ist nicht alles; wir wurden für größere und bessere Dinge geschaffen. Betrachten wir, was Christus für uns vorbereitet hat. Genießen wir dessen Schönheit! Genießen wir den Trost, den es uns bringt und entschließen wir uns, den Preis des ewigen Lebens niemals zu verscherzen. Wenn wir uns also im Aktivismus zu verlieren drohen, müssen wir unser Herz zu Gott erheben! Wenn Versuchungen kommen und uns von allen Seiten bedrängen, müssen wir uns dem Herrn zuwenden! Wenn die Leiden des Alltags schwer auf uns lasten, dürfen wir den Preis des ewigen Lebens nicht aus dem Sinn verlieren! Wir sind Pilger mit einem einzigen Ziel: für immer mit Jesus im Himmel vereinigt zu sein. Die bloße Betrachtung dessen wird uns genügend Kraft spenden.
2. Folgt mir nach. Christus nachzufolgen ist nicht einfach, aber es ist überaus lohnenswert. Nichts im Leben lässt sich leicht gewinnen, und je Wichtiger etwas ist, umso mehr sind wir bereit, dafür zu leiden. Was ist wichtiger als das ewige Leben? Wir müssen das Kreuz auf uns nehmen und dem Herrn nachfolgen. Die Erfahrung zeigt, dass Menschen, die keine Selbstverleugnung üben, weder ihre ungeordneten Leidenschaften und Neigungen kontrollieren, noch eine treue und persönliche Liebe zu Christus aufrechterhalten können. Der Grad der Selbstverleugnung zeigt den Grad unserer übernatürlichen Liebe und unserer wahren Hingabe an. Für sich allein genommen hat die Selbstverleugnung im Leben eines Menschen keinen Sinn und liegt auch der menschlichen Natur überhaupt nicht, die dazu geneigt ist, jede nur mögliche Befriedigung zu suchen. Jedoch ist die Selbstverleugnung das Kreuz, und von diesem Kreuz bekommen wir die Kraft, die notwendig ist, um die Heiligkeit zu erlangen. Selbstverleugnung aus Liebe zum Herrn gibt uns die Kraft, nicht in Rationalismus zu verfallen und unseren Stolz, unsere Selbstzufriedenheit und Sinnlichkeit zu bekämpfen.
3. Rette dein Leben, indem du es verlierst. Es scheint paradox zu sein, unser Leben retten zu wollen, indem wir es verlieren. Was ist mit unseren Vorhaben, unserer Handlungsweise, dem großen Ferienhaus, den Auslandsreisen? Es muss uns klar sein, dass wir, wenn wir den Himmel erlangen wollen, unsere Freiheit so nutzen müssen, wie Gott sie gedacht hat. Wir sollen die Wahrheit annehmen und aus freiem Willen lieben. Freiheit findet wie alle Tugenden ihre Erfüllung in der Nächstenliebe, welche letztlich Freundschaft mit Gott bedeutet. Je mehr ich mich Christus übergebe, mich in ihm verliere, umso freier werde ich. Mein Glück besteht dann darin, ein demütiger Diener zu sein, der seine Freude darin gefunden hat, in Freundschaft mit Christus verbunden zu sein und nicht meinen Willen zu tun, sondern zuzulassen, dass sein Wille in mir geschehe.
Gespräch mit Christus: Herr Jesus, hilf mir, wie das Samenkorn zu sein, das stirbt, um die Früchte der Heiligkeit und der ständigen Bekehrung meiner eigenen Seele und der Seelen der anderen zu bewirken. Hilf mir, immer auf dich zu schauen.
Vorsatz: Ich will nachdenken, wo meine Vorhaben und Entschlüsse nicht mit denen von Christus übereinstimmen und sie entsprechend ändern.