Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
14. Februar 2008

Um das bitten, was wir wirklich brauchen

Donnerstag der ersten Woche in der Fastenzeit

P. José LaBoy LC

Mt 7,7-12
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist einer unter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um Brot bittet, oder eine Schlange, wenn er um einen Fisch bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten.

Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten.

Einführendes Gebet:   Lieber Herr, oft muss ich erkennen, dass ich im Gebet um unwichtige Dinge gebeten habe. Lehre mich um das zu beten, was wirklich wichtig für mich ist: dich über alle Dinge zu lieben. Ich glaube, dass nur du weißt, was für mich das Beste ist. Ich hoffe auf dich, weil du deinen Versprechen treu bleibst, und du hast versprochen, uns das zu geben, worum wir dich bitten. Meine materiellen Bedürfnisse sollen mich niemals meine geistigen Bedürfnisse vergessen lassen, die viel wichtiger sind.

Bitte:  Herr, gewähre mir die Gnade, das zu wollen, was Gott von mir will, und Gott fortwährend zu bitten, es mir zu gewähren.

1. Gebet erfordert Anstrengung. Manchmal hätten wir gern Dinge, ohne uns groß anstrengen zu müssen, um sie zu bekommen. Das ist vielleicht auf der materiellen oder menschlichen Ebene möglich, aber es funktioniert nicht auf der geistigen Ebene. Auf der menschlichen Ebene legen wir jedoch auf manche Dinge einen so großen Wert, dass wir bereit sind, alles Mögliche zu unternehmen, um sie zu bekommen. Athleten, zum Beispiel, opfern ihre Zeit und Annehmlichkeiten, wenn sie auf die olympischen Spiele hin trainieren. Gott weiß, dass wir nur unsere Freiheit richtig gebrauchen müssen, wenn wir das höchste Gut gewinnen wollen. Gott will uns das geben, was wir am meisten brauchen, aber er möchte auch, dass wir darum bitten. Jesus versichert uns, dass Gott uns immer erhören wird.

2. Gott ist ein guter Vater. Jesus sagt deutlich, dass Gott allein gut ist und nicht böse sein kann, anders als wir. Die Menschen sind böse auf Gott, wenn irgendetwas schiefgeht. Gott fügt uns nichts Böses zu; das Problem ist, dass wir die Dinge nicht so sehen, wie er sie sieht. Wenn wir in der kalten Jahreszeit an einem sonnigen Tag an die frische Luft gehen, bewirkt das Sonnenlicht, dass unsere Augen zu tränen beginnen. Die Sonne hat sich aber nicht verändert; die Kälte hat bewirkt, dass unsere Augen das Sonnenlicht nicht wie gewohnt aufnehmen können. Wenn wir meinen, dass Gott uns weh tut, dann ist das nicht deswegen, weil er nicht mehr gut wäre, sondern weil wir aufgehört haben, den Glauben zu leben.

3. Die goldene Regel. Wenn Gott unser Vater ist, dann bedeutet das, dass wir alle Geschwister sind. Die Würde des Menschen beruht auf der Tatsache, dass Gott jeden von uns nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen hat. Was wir alle wirklich brauchen, und worum wir bitten sollten, ist die Liebe. Wir können Gott nicht wirklich lieben, wenn wir unsere Mitmenschen nicht lieben. In seinem ersten Brief erinnert uns der heilige Johannes daran, dass „wenn jemand sagt: Ich liebe Gott!, aber seinen Bruder hasst, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht. Und dieses Gebot haben wir von ihm: Wer Gott liebt, soll auch seinen Bruder lieben” (1 Joh 4,20-21). Unsere Liebe zeigt sich in unserem Tun. Die erste Stufe der Liebe besteht darin, dass wir die anderen so behandeln, wie wir von ihnen behandelt werden wollten. Ohne diese erste Stufe wäre es eine Illusion, zu meinen, dass wir die anderen lieben.

Gespräch mit Christus:  Lieber Jesus, bewahre mich vor der gefährlichen Haltung, mehr an mich als an mein geistiges Wohlergehen und das der anderen zu denken. Lass mich erkennen, dass ich mich verliere, wenn ich nur mich und meinen Vorteil suche. Nur wenn ich dich vor allen anderen Dingen suche, werde ich dich und mich selbst finden.

Vorsatz:   Heute will ich Gott nachahmen, indem ich denen um mich herum Gutes tue.

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