Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
22. November 2018

Die Zeit der Gnade erkennen

Hl. Cäcilia, Märtyrerin
Gedenktag

Hl. Philemon, Märtyrer
Hl. Aleydis (Alice, Adelheid, Elke)

Anton Stehmer

Lk 19,41-44
In jener Zeit, als Jesus näher kam und die Stadt sah, weinte er über sie und sagte: Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen. Es wird eine Zeit für dich kommen, in der deine Feinde rings um dich einen Wall aufwerfen, dich einschließen und von allen Seiten bedrängen. Sie werden dich und deine Kinder zerschmettern und keinen Stein auf dem andern lassen; denn du hast die Zeit der Gnade nicht erkannt.

Einführendes Gebet: Jesus, du weinst. Du weinst, weil Menschen an manchen Katastrophen, die über sie hereinbrechen, selbst schuld sind. Sie hätten sie vermeiden können, wenn sie auf dich gehört hätten.

Bitte: Jesus, nimm alle geistliche Blindheit von mir.

1. Wenn du doch erkannt hättest, was zum Frieden dient. Jesus weint über die schöne Stadt Jerusalem mit ihrem prächtigen Tempel. Und er prophezeit, dass Jerusalem zerstört werden wird. Dies geschah 70 nach Christus. Jerusalem war eingeschlossen von den Römern. Aber die Juden wollten sich nicht ergeben und lieber sterben, als in die Hände der Römer zu fallen. Ihr Stolz führte zu ihrem Untergang in einem brutalen Massaker. Der Hass zerstörte alles, die Stadt und die Menschen. Auch in unserem Land flammt der Hass wieder auf, gegen Juden, gegen Flüchtlinge und selbst in Familien herrscht Unfrieden. Warum ist das so? Weil man ohne Jesus den Frieden schaffen will. Nur Jesus kann uns den wahren Frieden geben. Darum müssen die Menschen Jesus erkennen.

2. Die Zeit der Gnade erkennen. Die Tragödie Jerusalems soll uns eine Warnung sein. Wie oft sagt man: Hätte ich doch das getan, dann wäre das nicht passiert. Dann drücken einen Schuldgefühle und Ängste. Darum sollen wir uns der Gnade Gottes in unserem Leben täglich bewusst sein. Gott ist gnädig und will seinen Kindern helfen. Kommen wir zu ihm. Weisen wir ihn aber ab, dann kann die Gnade nicht wirken und wir müssen die Konsequenzen tragen.

3. Die Zeit der Gnade nutzen. Lassen wir uns nicht täuschen. Wir leben nur einmal auf dieser Welt. Es gibt keine Reinkarnation, denn wie der Verfasser des Hebräerbriefs sagt: Es ist dem Menschen bestimmt, "ein einziges Mal zu sterben, worauf dann das Gericht folgt" (9,27). Gott lädt uns also ein, diese Zeit unseres Lebens zu nutzen, zu erkennen, dass jeder Moment Gnade ist und Gnade erwirken soll. Nehmen wir dieses Angebot, das voller Liebe ist, ernst.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte nicht, dass du noch mehr weinen musst. Deswegen will ich auf dich hören und dich zu den Menschen bringen.

Möglicher Vorsatz: Ich werde einem Menschen Friede und Gnade bringen.

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