Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
17. März 2021

Wir haben einen Vater

Mittwoch der vierten Woche der Fastenzeit
Hl. Gertrud von Nivelles, Äbtissin
Hl. Patrick, Bischof, Glaubensbote

P. Štefan Kavecký LC

Joh 5,17-30
In jener Zeit entgegnete Jesus den Juden: Mein Vater ist noch immer am Werk, und auch ich bin am Werk. Darum waren die Juden noch mehr darauf aus, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen Vater nannte und sich damit Gott gleichstellte. Jesus aber sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht. Was nämlich der Vater tut, das tut in gleicher Weise der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er tut, und noch größere Werke wird er ihm zeigen, so dass ihr staunen werdet. Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will. Auch richtet der Vater niemand, sondern er hat das Gericht ganz dem Sohn übertragen, damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen. Amen, amen, ich sage euch: Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; und alle, die sie hören, werden leben. Denn wie der Vater das Leben in sich hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben in sich zu haben. Und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist. Wundert euch nicht darüber! Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht. Von mir selbst aus kann ich nichts tun; ich richte, wie ich es vom Vater höre, und mein Gericht ist gerecht, weil es mir nicht um meinen Willen geht, sondern um den Willen dessen, der mich gesandt hat.

Einführendes Gebet: Herr, lass mich bitte in deine Gegenwart treten und öffne mein Herz für dein Wort.

Bitte: Lehre mich aufs Neue, deine Wege zu entdecken und über sie zu staunen.

1. Staunen. Die Fähigkeit zu staunen kann als kindisch oder ungebildet wahrgenommen werden und doch ist gerade bei den Taten Gottes das Staunen sehr wichtig. Das Staunen ermöglicht es einem, die Spannung zwischen der Wahrnehmung und der nicht vorhandenen Erklärung auszuhalten. Gott ist immer am Werk und unser Staunen eröffnet uns den Zugang zur Wahrnehmung seines Handelns, weil wir fähig werden, sein Wirken erst einmal auf uns wirken zu lassen, ohne sofort zu versuchen, alles wegzuerklären.

2. Der Vater hat das Leben in sich. Wie viele Vorstellungen, Pläne und Umstände beeinflussen unsere Lebensqualität. Wir meinen oft, dass unser Leben nur dann gelingt, wenn… oder dass ich nur dann glücklich werden kann, wenn… Wenn uns heute, solche inneren Regungen die wahre Freude am Leben rauben, dann nehmen wir unsere Zuflucht zum Vater, der eigentlich die Ursache unseres Lebens ist. Staunen wir über das Geschenk des Lebens. Wenn wir diese Perspektive erlangen, werden wir nicht mehr unter Druck leben müssen.

3. Der Vater macht lebendig. Unsere christliche Hoffnung ist es, dass wir nach dem Tod das Leben erlangen werden, und dieses Versprechen trägt in sich die Kraft, uns bereits im Heute lebendig zu machen. Angesichts des Leids, der Schmerzen, der Krankheit, der Aussichtslosigkeit, des Verzweifelns, der Verletzungen dürfen wir wenigstens ein kleines Lächeln der Hoffnung wagen, weil der Vater lebendig macht. Sein lebenspendendes Wort wird als Letztes in der Geschichte erklingen.

Gespräch mit Christus: Vater, ich komme heute zu dir. Oft denke ich, dass ich allein und auf mich gestellt bin, und meine Sorgen scheinen mir deshalb zu groß. Sie wären es auch, wenn ich wirklich allein wäre. Vater, bleibe bei mir.

Vorsatz: Meine Sorgen dem liebenden Vater anvertrauen.

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