Tägliche Meditationen
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Dienstag,
16. März 2021

Steh auf, nimm deine Bahre und geh!

Dienstag der vierten Woche der Fastenzeit

P. Štefan Kavecký LC

Joh 5,1-16
Es war ein Fest der Juden, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. In Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich, zu dem fünf Säulenhallen gehören; dieser Teich heißt auf hebräisch Betesda. In diesen Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde, Lahme und Verkrüppelte. Dort lag auch ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre krank war. Als Jesus ihn dort liegen sah und erkannte, dass er schon lange krank war, fragte er ihn: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich, sobald das Wasser aufwallt, in den Teich trägt. Während ich mich hinschleppe, steigt schon ein anderer vor mir hinein. Da sagte Jesus zu ihm: Steh auf, nimm deine Bahre und geh! Sofort wurde der Mann gesund, nahm seine Bahre und ging. Dieser Tag war aber ein Sabbat. Da sagten die Juden zu dem Geheilten: Es ist Sabbat, du darfst deine Bahre nicht tragen. Er erwiderte: Der Mann, der mich gesund gemacht hat, sagte zu mir: Nimm deine Bahre und geh! Sie fragten ihn: Wer ist das denn, der zu dir gesagt hat: Nimm deine Bahre und geh? Der Geheilte wusste aber nicht, wer es war. Jesus war nämlich weggegangen, weil sich dort eine große Menschenmenge angesammelt hatte. Später traf ihn Jesus im Tempel und sagte zu ihm: Jetzt bist du gesund; sündige nicht mehr, damit dir nicht noch Schlimmeres zustößt. Der Mann ging fort und teilte den Juden mit, dass es Jesus war, der ihn gesund gemacht hatte. Daraufhin verfolgten die Juden Jesus, weil er das an einem Sabbat getan hatte.

Einführendes Gebet: Liebster Jesus, du gehst mit offenen Augen durch unsere Welt und suchst selber die Menschen auf, welche deine Hilfe brauchen. Jetzt bist auch zu mir gekommen. Welche Not siehst du mir an?

Bitte: Jesus, deine Hand ist reich für alle, die offen sind. Bitte hilf mir, mein Herz zu öffnen.

1. Willst du gesund werden? Welch überflüssige Frage! – Wenigstens auf dem ersten Blick. Die Antwort des Mannes gibt aber zu verstehen, dass er die Hoffnung längst aufgegeben hatte. Es waren ja immerhin 38 Jahre und bis zu dem Tag hatte ihm niemand geholfen. Er war auf sich und seine begrenzten Möglichkeiten gestellt, und die Vorstellung, dass es anders sein könnte, hatte er begraben.

2. Steh auf, nimm deine Bahre und geh! Vielleicht war die ganze Gestalt Jesu für den Mann kurios: Warum spricht er überhaupt mit mir? Warum lässt er mich nicht in Ruhe? Noch überraschender war aber, dass er nach diesen Worten Jesu auf einmal wieder Kraft in seinen Gliedern spürte und wieder auf eigenen Füßen stehen konnte.

3. "Der Mann ging fort und teilte den Juden mit, dass…" Die Reaktion des Mannes, so kurz nach der Heilung, bleibt unverständlich. Er verrät den, der ihm nach 38 Jahren die Gesundheit, Freiheit und Würde wiedergeschenkt hat. Warum brachte er nicht seine Dankbarkeit zum Ausdruck, anstatt Jesus zu verpetzen? Natürlich, der Hohe Rat hatte schon das Volk gegen Jesus aufgewiegelt und bald sollte seine Verfolgung beginnen. Und wir? Wissen wir die heilende Gegenwart Christi zu schätzen und dafür zu danken?

Gespräch mit Christus: Jesus, ich bin oft wie gelähmt, meine Beine werden schwer, wenn ich jemandem dienen soll. Bitte heile auch mich, damit ich die Freiheit besitze, um selbstlos lieben zu können.

Vorsatz: Teile mit jemandem, was du an Gutem von Jesus erfahren hast.

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