Tägliche Meditationen
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Freitag,
9. Mai 2008

Ich möchte dir folgen

Freitag der siebten Woche der Osterzeit

P. Daniel Pajerski LC

Joh 21,15-19
Als sie gegessen hatten, sagte Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Lämmer! Zum zweitenmal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er antwortete ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Zum drittenmal fragte er ihn: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Da wurde Petrus traurig, weil Jesus ihn zum drittenmal gefragt hatte: Hast du mich lieb? Er gab ihm zu Antwort: Herr, du weißt alles; du weißt, dass ich dich liebhabe. Jesus sagte zu ihm: Weide meine Schafe! Amen, amen, das sage ich dir: Als du noch jung warst, hast du dich selbst gegürtet und konntest gehen, wohin du wolltest. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken, und ein anderer wird dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst. Das sagte Jesus, um anzudeuten, durch welchen Tod er Gott verherrlichen würde. Nach diesen Worten sagte er zu ihm: Folge mir nach!

Einführendes Gebet:   Mein Jesus, du lädst mich ein, dir zu folgen. Ich glaube, dass ich dir durch meine Taten gefallen kann, und ich hoffe, mir Schätze für den Himmel zu sammeln. Ich will dir folgen, wohin auch immer du mich führst, weil ich deinen Willen erfüllen möchte.

Bitte:  Herr, du weißt, dass auch ich dich liebe. Gib mir die Kraft, dich heute zu lieben, ganz gleich, was kommt.

1. Ich habe euch erwählt. Wenn wir jemanden auswählen könnten, mit dem wir einige Zeit verbringen wollten, wen würden wir wählen? Wäre es ein Hollywoodstar, ein berühmter Musiker, der weltbeste Athlet oder ein mächtiger Politiker? Gott hatte die freie Wahl, wem er sich offenbaren wollte. Er hätte sich die Hohenpriester, Pontius Pilatus oder Caesar aussuchen können, um ihnen zu zeigen, dass er nach der Kreuzigung wieder lebendig war. Er zog es jedoch vor, sich den einfachen Fischern zu offenbaren. Anstatt in die Paläste zu gehen, wählte er das stille Ufer des Sees von Tiberias, um sie zu treffen. Dort wollte er gerade mit denen speisen, die ihn in der Stunde seines Leidens verlassen hatten. Wir werden vielleicht niemals berühmt sein oder in den Nachrichten erscheinen, aber wir haben das große Privileg, dass Gott uns kennt und liebt. Was könnten wir mehr wollen?

2. Im Nachhinein ist man immer klüger. Das Evangelium berichtet uns, dass Petrus betrübt war, als Christus ihn das dritte Mal fragte, ob er ihn liebe. Es sieht so aus, als ob Christus an der Aufrichtigkeit von Petrus zweifelte. Wie auch immer, aus Güte gab er Petrus die Gelegenheit, seine Liebe auszudrücken, die er nicht gezeigt hatte, als er Christus drei Mal verleugnet hatte. Wir können den Schmerz nachfühlen, wenn jemand unsere Taten oder Worte in Frage stellt, aber Gott lässt diese Prüfungen und Leiden in unserem Leben zu, um uns zu läutern. Wenn Gott uns Leiden auferlegt, bietet er uns immer eine Gelegenheit, um das wiedergutzumachen, was wir versäumt haben und ihn mit unserem ganzen Herzen und Verstand zu lieben.

3. Geistliche Reife. Manchmal können wir erleben, wieviel Aufmerksamkeit einem kleinen Baby geschenkt wird. Wenn man jung ist, will man gern der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit sein. Wenn wir älter und reifer werden, neigen wir dazu, uns viel mehr auf uns selbst zu verlassen. Im geistlichen Leben kann dies gefährlich sein. In seinem Dialog mit Petrus deutet Jesus an, dass es ein Zeichen von geistiger Unreife sein kann, wenn man einfach das tut, was man gerade möchte -, wie ein kleines Kind, das immer seinen Willen erfüllt haben muss. Die Gesellschaft verführt uns oft zu der Annahme, dass es der Gipfel der Freiheit sei, immer das tun zu können, was man gerade will. Jesus zeigt uns eine andere, mehr herausfordernde Perspektive. Er sagt: „Wenn du aber alt geworden bist, […] wird ein anderer dich gürten und dich führen, wohin du nicht willst.” Gott bietet uns ständig seine Hand an, um uns zu führen. Hin und wieder führt er uns auf den Weg des Opfers, des Opfers aus Liebe. Dieses Opfer ist ein sicherer Weg, um Gott zu lieben und ihn zu preisen.

Gespräch mit Christus:  Jesus, obwohl du mein Gott und mein Schöpfer bist, hast du Freude daran, bei mir, deinem Diener, zu sein. Du schenkst mir deine Liebe, damit ich stark genug bin, um meinen Verantwortlichkeiten nachzukommen. Ohne dich kann ich nichts tun, aber mit dir ist alles möglich.

Vorsatz:   Ich will heute auf einige Minuten vor dem Fernseher verzichten, um jemandem, der mir nahe steht, einen Gefallen zu tun.

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