Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
8. Mai 2008

Aufgerufen zur Einheit

Donnerstag der siebten Woche der Osterzeit

P. Daniel Pajerski LC

Joh, 17,20-26
Jesus erhob seine Augen zum Himmel und betete: Aber ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich. Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt. Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt, und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast. Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin.

Einführendes Gebet:   Jesus, heute gewährst du mir einen Einblick in deine Gedanken und in dein Herz. Obwohl ich ein einfaches Geschöpf bin, überschüttest du mich mit deiner Gnade. Du sehnst dich danach, Zeit mit mir zu verbringen, und ich möchte alles stehen und liegen lassen, um während dieser Zeit des Gebetes bei dir zu sein.

Bitte:  Herr Jesus, hilf mir, dein treuer Freund nicht nur in Worten, sondern auch durch Taten zu sein.

1. Die Macht der Worte. ”Und wie klein kann ein Feuer sein, das einen großen Wald in Brand steckt. Auch die Zunge ist ein Feuer ” (Jak 3,5-6). Jesus kennt ganz genau die Macht unserer Worte. Wir können viele Dinge mit ihnen bewirken. Wir können andere durch unsere Rede aufbauen, und wir können ihnen leider auch schaden. Am wichtigsten ist jedoch, dass wir unsere Stimme gebrauchen, um Nachfolger für Christus zu gewinnen. Geführt vom Heiligen Geist hat unser Zeugnis die Kraft, anderen zu helfen, an Gott zu glauben. Auch Handlungen sind beredsam und laden andere ein, die Güte Gottes an uns zu erkennen. Wenn wir Jünger Christi in unseren Worten und durch unser Handeln sind, verwirklichen wir das Gebet Jesu: „Ich bitte für alle, die durch ihr Wort an mich glauben.”

2. Alle sollen eins sein. Haben Sie auch schon einmal nach dem letzten fehlenden Puzzleteil in einem Puzzle gesucht? Wir alle sind im Äußeren sehr verschieden und haben unterschiedliche Gaben und Fähigkeiten. Aber trotzdem will Gott, dass wir mit ihm, in ihm und miteinander vereint sind. Er führt diese Einheit durch seinen mystischen Leib, die Kirche, herbei. Wenn wir mit der Gnade Gottes kooperieren, erlauben wir dem Heiligen Geist, alle Puzzleteile zu verbinden. Wenn wir sündigen, stören wir diese Einheit und bringen uns selbst in Gefahr, das fehlende Puzzleteil des Puzzles zu sein. Wenn wir Gott und den Nächsten lieben, wird uns Gott zur Vollkommenheit führen: so wie ein Puzzle ohne ein einziges fehlendes Teil.

3. Herr, ich glaube. Als Jesus vor zweitausend Jahren auf der Erde lebte, begleiteten ihn seine Jünger. Sie waren diejenigen, die er mit seinen Augen sah und lehrte. Er unterhielt sich mit ihnen, aß mit ihnen und machte seine treuen Nachfolger aus ihnen. Weil er aber auch Gott war, sah er mehr als nur seine Jünger, die gerade zu diesem Zeitpunkt der Geschichte bei ihm waren. In seinem Gebet sah er jeden einzelnen Menschen, der ihn in den folgenden Jahrhunderten kennenlernen und lieben würde. Er betete dafür, was ihm am wichtigsten war: er betete für uns. Er selbst sagt: „Vater, du hast sie mir gegeben”. Unser Glaube verändert das Leben, weil wir an einen Gott glauben, der uns ganz persönlich kennt und liebt. Er allein kann alle unsere Bedürfnisse erfüllen.

Gespräch mit Christus:  Jesus, du hast mich gerufen, dein vertrauter Freund zu sein. Du liebst mich so sehr, dass du das Leben, das du mit dem Vater und dem Heiligen Geist teilst, auch mit mir teilen willst. Als du auf dieser Erde warst, hast du mich schon gekannt und für mich gebetet. Ich möchte diesen Tag an deiner Seite verbringen und andere durch meine Worte und mein gutes Beispiel für dich gewinnen.

Vorsatz:   Ich will ein freundliches Wort zu jemandem sagen, den ich gedankenlos durch meine Worte verletzt habe.

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