Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
7. Mai 2008

Wahrheit und Leben

Mittwoch der siebten Woche der Osterzeit

P. Daniel Pajerski LC

Joh 17,11b-19
Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir. Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt. Aber jetzt gehe ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben. Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst. Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube, dass deine Worte die Wahrheit und das Leben sind. Deine Lehre schützt mich vor dem Bösen und gibt mir Kraft. Ich komme im Gebet zu dir, weil ich darauf vertraue, dass meine Freude umso vollkommener sein wird, je mehr ich meinen Willen mit deinem Willen vereine.

Bitte:  Herr, schütze mich vor allem, was mich von dir trennt.

1. Gnade, die unvergleichlich ist. Im heutigen Evangelium bittet Jesus um Einheit. Er möchte, dass wir eins sind mit ihm, mit dem Vater und mit dem Heiligen Geist. Die Sünde ist die große Gefahr, die diese Einheit bedroht. Im Garten Eden wandte der Satan die Taktik der Spaltung und Eroberung an. Er verursachte die Trennung, indem er Misstrauen in die Herzen von Adam und Eva säte. Geschwächt durch Zweifel wurden sie von der Sünde besiegt. Auch wir sind durch die Sünde verwundet, aber Gottes Gnade heilt diese Wunde. Gottes Gnade ist dieser göttliche Schutz, um den Jesus seinen Vater so eindringlich für uns bittet: „Heiliger Vater, beschütze sie…”. Seine Gnade heilt unsere Seele. Wir sollten jede Gelegenheit nutzen, die sich uns bietet, um diese Gnade zu empfangen, besonders durch den Empfang der Sakramente.

2. Ich bin die Wahrheit und das Leben. Die Wahrheit ist wunderbar, weil sie von Gott kommt. Ein Leben, das auf der Wahrheit aufgebaut ist, ist auf festem Grund gebaut. Der heilige Thomas von Aquin sagt: „Die Menschen könnten nicht miteinander leben, wenn es kein gegenseitiges Vertrauen gäbe, das bewirkt, dass sie aufrichtig zueinander sein können” (Summa theologiae, II-II, 109, 3 ad. 1). Wir sind frei, die Wahrheit anzunehmen, sie abzulehnen oder sie sogar wie Pontius Pilatus in Frage zu stellen, aber unser Glück hängt davon ab, entsprechend der Wahrheit zu leben. Die Wahrheit erlaubt uns, in Harmonie mit Gott und miteinander zu leben.

3. Kettenreaktion. ”Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt.” Gott kam in die Welt, weil er sie durch seine Liebe umwandeln wollte. Die ersten Jünger haben diese Liebe persönlich erfahren und konnten nicht anders, als das zu verbreiten, was sie erfahren hatten. Wie Papst Benedikt am Weltjugendtag im Jahr 2005 sagte: „Um ein uns heutzutage wohlbekanntes Bild zu nutzen, das ist sozusagen die Kernspaltung im Innersten des Seins ‐ der Sieg der Liebe über den Hass, der Sieg der Liebe über den Tod. Nur von dieser inneren Explosion des Guten her, die das Böse überwindet, kann dann die Kette der Verwandlungen ausgehen, die allmählich die Welt umformt.”

Gespräch mit Christus:  Jesus, du hast Worte des ewigen Lebens. Dankbar und voll Freude nehme ich sie an, um so dir ähnlicher zu werden. Du hast mich durch deinen Tod und deine Auferstehung von meinen Sünden befreit. Hilf mir, dir zu danken durch die Art und Weise, wie ich meinen Alltag lebe.

Vorsatz:   Ich werde mir heute Zeit nehmen, jemandem in Not zu helfen.

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