Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
29. Juli 2009

Glauben wir?

Mittwoch der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Marta

P. Alex Yeung LC

Joh 11,19-27
Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

Einführendes Gebet:   Himmlischer Vater, wieder erneuere ich mein Vertrauen in das, was du mit mir vorhast. Ich vertraue auf deine liebende Vorsehung, und ich weiß, dass niemand mich deinen Händen entreißen kann. Du weißt genau, dass ich dich liebe. Ich möchte gegenüber deinem Plan und deinem Wirken in meinem Leben offener und folgsamer sein. Nimm diese meine Gebetszeit an. Nimm meinen Geist, meinen Willen und mein Herz; nimm meine Begabungen und Stärken. Ich lege sie dir mit diesem Gebet zu Füßen. Verfahre mit mir heute gemäß deinem heiligen und liebenden Plan. Amen.

Bitte:  Herr Jesus, vertiefe meinen Glauben an deine Auferstehung.

1. Glaubst du das? Das ist die entscheidende Frage in unserem Glaubensleben: Glauben wir das wirklich alles? Glauben wir wirklich, dass die Menschheit auf geheimnisvolle Weise die katastrophalen Folgen des Ungehorsams unserer Ureltern gegenüber dem göttlichen Willen zu tragen hat? Glauben wir wirklich, was wir jeden Sonntag im Glaubensbekenntnis sagen? Glauben wir, dass Jesus von Nazareth durch seinen Tod und seine Auferstehung die Sünde überwunden hat und jetzt lebt, um alle Menschen als ihr Retter an sich zu ziehen? Die große Herausforderung für den Christen in unserem zutiefst post-modernen, post-christlichen, technischen Zeitalter ist es, ohne Scheu „Ja” zu sagen!

2. Unser Glaube soll einfach bleiben. Eine der größten Herausforderungen im christlichen Leben ist es, den Glauben einfach zu halten. Wir neigen dazu, die Dinge zu intellektualisieren und kompliziert zu machen. Natürlich ist die Fähigkeit zu denken und zu argumentieren eine Gabe, die ihre Berechtigung im christlichen Leben hat, dennoch müssen wir uns klarmachen, dass die natürliche Tendenz zum Rationalismus ein echtes Glaubenshindernis sein kann. Wir dürfen nicht in den heutigen Fehler verfallen, Gott auf die Ebene unserer beschränkten Wahrnehmungen und egozentrischen Einstellungen herunterzuholen. Christus ist viel mehr; Gottes Wege sind viel erhabener als das, was wir uns in unserer begrenzten Sicht vorstellen können. Ein einfacher Glaube gefällt Gott, weil er hier freie Bahn hat für sein übernatürliches Handeln. Hier kann er etwas in uns und durch uns bewirken.

3. Unser Glaube soll stark sein. Dieser einfache Glaube kann und muss uns beflügeln und befähigen, jede Seele mit der Liebe Christi anzustecken. Unser einfacher Glaube kann uns wie den heiligen Paulus rasch zu unbeirrbaren Aposteln des Himmelreiches machen. Wir müssen uns seine Worte zu Eigen machen: „Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verlfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert? ... Doch all das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn” (Röm 8,35-39).

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, gib mir Kraft, die Last zu tragen, andere näher zu dir zu bringen. Lass mich mit dem heiligen Paulus spüren: „Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!” Und wenn ich mich aufmache, um anderen die Gründe meines Glaubens zu verdeutlichen, so begleite mich mit deinem Heiligen Geist, damit meine bescheidenen Bemühungen Erfolg haben.

Vorsatz:   Aus Liebe zu Jesus will ich meinen Glauben, den ich jeden Morgen mit meinem Morgengebet beginne, von neuem erneuern, beleben und intensivieren.

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