Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
4. Mai 2016

Den Heiligen Geist ersehnen lernen

Mittwoch der sechsten Woche in der Osterzeit
Hl. Florian, Märtyrer
Hl. Guido OSB, Abt

P. Paul Habsburg LC

Joh 16,12-15
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.

Einführendes Gebet: Komm Heiliger Geist, besuche mein Herz, erleuchte meinen Verstand, stärke meinen Willen, vermehre meinen Glauben. Maria, so wie du die Jünger Jesu auf die Gabe vom Himmel vorbereitet hast, bereite auch mich vor, den Heiligen Geist zu ersehnen und zu erhalten.

Bitte: Vater, lehre mich, den Heiligen Geist mit ganzer Kraft zu ersehnen.

1. Den Heiligen Geist benötigen. Der heilige Hilarius von Poitiers verwendet eine wunderbare Analogie, um zu erklären, wie sehr und weshalb wir den Heiligen Geist benötigen. So wie das Auge zwar prinzipiell die Fähigkeit hat, zu sehen, aber ohne Licht diese Fähigkeit nicht verwenden, also nichts sehen kann; und so wie das Ohr die Fähigkeit besitzt, zu hören, ohne einen Ton jedoch nichts hören kann; so besitzt unsere Seele zwar prinzipiell die Fähigkeit, Gott zu erkennen und ihn zu lieben, kann diese aber nur ausüben, wenn sie durch den Heiligen Geist die Gabe des Glaubens erhält.

2. Den Heiligen Geist ersehnen. Weiter erklärt uns der heilige Hilarius: Der Heilige Geist steht uns zwar im Grunde als Gabe von Christus vollständig und jederzeit zur Verfügung, wir erhalten ihn jedoch unserer Sehnsucht und unseren Verdiensten entsprechend. Ich will also lernen, mich nach dem Heiligen Geist zu sehnen. Wie tue ich das? Indem ich beginne, es zu sagen: "Komm Heiliger Geist, ich sehne mich nach dir. Ich brauche deinen Rat, deine Kraft, dein Licht, deine Weisheit…". Das mag vielleicht sogar zu einfach klingen… Aber entscheidend ist nicht, dass es kompliziert oder hoch intellektuell ist, sondern dass er mich hört. Und wie kann ich ihn verdienen? Indem ich mich ganz bewusst einübe, auf seine noch so kleinen Eingebungen zu hören und schnell mit "ja" zu antworten.

3. Den Heiligen Geist erhalten. Jesus hat mir den Heiligen Geist versprochen als Licht für meinen Weg. Das heißt schon einmal, dass ich ihn auf jeden Fall brauche; dass ich ohne ihn nicht auskomme, wenn ich ganz Mensch, ganz ich selber werden möchte. Vielleicht meine ich, für mich selber ganz gut mit meinem Leben zurecht zu kommen; aber Gott hat einen Plan über mein Leben, der eben weiter führt als meine eigenen Bedürfnisse. Und normalerweise führt er den Menschen durch den Heiligen Geist. Wenn ich das Leben der Jünger Jesu und dann später der Heiligen betrachte, so erkenne ich, dass auch sie eines Tages bewusst begonnen haben, den Heiligen Geist anzurufen und zu ersehnen, "Ja" zu sagen und seinen Eingebungen zu folgen. Und dann beginnt das Leben groß und hell zu werden… dann wird es heller und schöner in der Welt.

Gespräch mit Christus: Danke für die Heiligen, danke für Johannes Paul II., dessen Fruchtbarkeit ohne jegliche Proportion zu seinen Werken steht. An ihm erkenne ich, was du mit jenen und durch jene tust, die beginnen den, Heiligen Geist zu erflehen und zu ersehnen, die beginnen "Ja" zu sagen, sich leiten zu lassen, dir zu vertrauen. Danke auch für Maria, die erste, die ihr Jawort gegeben hat. Maria, nimm mich an der Hand und lehre mich, den Heiligen Geist zu erflehen und mit dir und wie du "Ja" zu sagen.

Möglicher Vorsatz: Ich will heute immer wieder den Heiligen Geist anrufen, ihm sagen, dass ich mich nach ihm sehne und dass in meinem Herzen ein Platz für ihn bereitet ist.

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