Tägliche Meditationen
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Freitag,
11. Oktober 2019

Jesus, ein Komplize des Teufels?

Freitag der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Johannes XXIII., Papst

Ilka Haiberger

Lk 11,14-26
In jener Zeit trieb Jesus einen Dämon aus, der stumm war. Als der Dämon den Stummen verlassen hatte, konnte der Mann reden. Alle Leute staunten. Einige von ihnen aber sagten: Mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. Andere wollten ihn auf die Probe stellen und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden, und ein Haus ums andere stürzt ein. Wenn also der Satan mit sich selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt doch, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe. Wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil. Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen. Solange ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere all seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute. Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. Ein unreiner Geist, der einen Menschen verlassen hat, wandert durch die Wüste und sucht einen Ort, wo er bleiben kann. Wenn er keinen findet, sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe. Und wenn er es bei seiner Rückkehr sauber und geschmückt antrifft, dann geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Sie ziehen dort ein und lassen sich nieder. So wird es mit diesem Menschen am Ende schlimmer werden als vorher.

Einführendes Gebet: Jesus, ich suche dich. In meinem Leben ist viel los. Die Welt ist voller schrecklicher Dinge. Ich möchte bei dir Trost und Hilfe suchen. Ich möchte mich bei dir bergen.

Bitte: Herr, gib mir Weisheit, deine Worte zu verstehen. Herr, gib mir Geduld, deine Worte in meinem Herzen zu bewegen. Herr, gib mir Mut, deine Worte in meinem Leben lebendig werden zu lassen.

1. Ein Exorzismus ist etwas Unheimliches. Alle Leute staunten, dass Jesus einen Dämon ausgetrieben hatte. Das muss ungeheuerlich gewesen sein. Vielleicht auch beängstigend. Es ist verständlich, dass die Leute Überlegungen anstellten, wonach Jesus das nicht alleine gemacht haben konnte. Ihnen war klar, dass unsichtbare Kräfte mit im Spiel waren. Doch für uns ist ihr Ansinnen undenkbar, dass Jesus mit Beelzebul zusammenarbeiteten würde… Um ihn auf die Probe zu stellen, verlangten sie nach einem Zeichen vom Himmel. Doch Jesus wusste, dass auch ein Zeichen vom Himmel keine endgültige Gewissheit denen geben würde, die zweifeln. So erklärte er mit klarer Logik, dass er mit seinem Vater im Himmel zusammenarbeitet.

2. Jesus und der Vater sind eins. "Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen." Jesus legt hier Zeugnis darüber ab, dass er und Gott nicht zu trennen sind. Sie sind eine Einheit und arbeiten zusammen. Gott und der Teufel hingegen haben nichts gemein (vgl. Joh 14,30). Und dadurch, dass ein Dämon aus einem Menschen ausgetrieben wurde, ist das Reich Gottes zu uns gekommen. Dieser Mensch ist nun nicht mehr in der Gewalt des Teufels, sondern er kann in der Freiheit der Kinder Gottes leben.

3. Mit Jesus sammeln und nicht zerstreuen. "Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut." Jesus möchte auch, dass wir eins sind. Er möchte, dass wir mit ihm sammeln und nicht zerstreuen. Wir sollen untereinander eins sein, die Gemeinschaft der Gläubigen nicht spalten und keine Trennung hervorrufen.

Gespräch mit Christus: Jesus, du hast uns deine Einheit mit dem Vater bezeugt. Du hast auch die Einheit unter uns gewollt. Später hast du auch für die Einheit unter uns gebetet. Gib, dass wir alle Spaltung überwinden und zur vollen Einheit unter allen finden, die getauft sind und glauben.

Vorsatz: Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass Vorurteile zwischen Christen abgebaut werden. Ich will heute etwas Positives über Christen einer anderen Konfession weitererzählen.

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