Tägliche Meditationen
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Samstag,
3. Februar 2007

Jesus, Herr und Freund

Samstag der vierten Woche im Jahreskreis

P. Patrick Murphy LC

Mk 6,30-34
Die Apostel versammelten sich wieder bei Jesus und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus. Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen. Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber man sah sie abfahren und viele erfuhren davon; sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen noch vor ihnen an. Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange.

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, du bist der wahre Herr, du liebst die ganze Welt. Trotzdem ist deine Liebe niemals unpersönlich. Du willst eine sehr enge, persönliche Beziehung mit mir, so wie du sie mit Petrus und den Aposteln hattest. Hilf mir diesen deinen Wunsch zu erkennen und erhalte meine Liebe zu dir frisch und neu. Möge mein Glaube, meine Hoffnung und meine Liebe zu dir sehr persönlich und innig sein.

Bitte:  Herr, hilf mir zu verstehen, dass du mit mir eine persönliche Freundschaft eingehen willst. Möge unsere Freundschaft nie erkalten oder zur Routine werden, weil ich mich zu wenig dafür anstrenge.

1. Liebe, die Kraft gibt. Unser Herr Jesus Christus hat immer die Sendung, die der Vater ihm aufgetragen hat, im Sinn und sie ist es auch, die ihn leitet. Nur wenige erreichen einen solchen Grad von Bestimmtheit und absoluter Entschlossenheit, eine aufgetragene Sendung erfolgreich durchzuführen ‐ in seinem Fall die Ehre Gottes und die Rettung der Seelen. Unser Herr unterscheidet sich aber von den vielen Hochleistungsmanagern und anderen erfolgreichen Männern dieser Welt. Jesus benutzt die Menschen nie dazu, seine Ziele zu erreichen. Er sucht zuerst das zeitliche und ewige Heil jedes Einzelnen und lädt sie erst dann dazu ein, an seiner Sendung mitzuarbeiten und für das Himmelreich fruchtbar zu sein. Überwältigt von Christi persönlichem Interesse für jeden von ihnen, werden seine Jünger persönlich überzeugt und sind motiviert, an seiner ihn ganz einnehmenden Sendung für das Heil der Welt mitzuarbeiten. Als die Apostel von ihrem Missionseinsatz zurückkehren und sich über ihren Erfolg freuen, freut sich auch der Herr mit ihnen. Aber er ist noch mehr um sie besorgt: „Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus.”

2. Sich um die Seinen kümmern. Wenn man zwischen den Zeilen des Evangeliums liest, kann man sehen, dass sich Christus freimütig um die kümmerte, die zu ihm kamen, um von ihm geistige oder körperliche Heilung zu erlangen. Wir sehen, wie er mit den vielen Menschen Mitleid hat und er vergleicht sie mit Schafen, die keinen Hirten haben. Seine grenzenlose Liebe und Sorge für die Menschen hindert ihn aber nicht daran, sich um seine Apostel zu kümmern, die natürlich auch ihre Grenzen und menschlichen Bedürfnisse haben. Im heutigen Evangelium lesen wir: „Sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen.” Unser Herr lädt die Zwölf ein, mit ihm in einem Boot wegzufahren an einen einsamen Ort. Er weiß, dass sie ausruhen müssen, um neue Kraft zu bekommen und sich neu zu sammeln. Die Seinen kommen zuerst.

3. Über die Seinen wachen. Versuchen Sie sich unseren Herrn vorzustellen, wie er unermüdlich für die anderen arbeitet, wie er predigt, lehrt und heilt, zusammen mit seinen Aposteln, inmitten der großen Menschenmenge. Während er allen dient, schenkt er den Seinen, nämlich seinen Aposteln, besondere Aufmerksamkeit. Er bemerkt sofort, als sie aufgrund von Erschöpfung immer müder werden und wie auch ihre Begeisterung nachlässt. Sofort sucht er nach einer Gelegenheit, um ihnen Ruhe zu verschaffen. Wie kümmere ich mich um die mir Anvertrauten? Um die Kinder, den Ehepartner, einen Angestellten. Spüre ich die persönliche Verantwortung für ihr zeitliches und geistliches Wohl? Wache ich über sie wie ein Vater oder eine Mutter, so wie Jesus es bei den Seinen getan hat? Sprechen wir mit unserem Herrn darüber, wie wir ihm diesbezüglich ähnlicher werden können.

Gespräch mit Christus:  Herr, du bist das Leitbild einer wahren Mutter, eines wahren Vaters und eines wahren Freundes der Seelen. Du verstehst es, aus uns die höchste Leistung herauszuholen durch deine persönliche Fürsorge und Liebe. Lehre mich, aus echter christlicher Liebe die Bedürfnisse der anderen an die erste Stelle zu setzen.

Vorsatz:   Ich will mir heute Zeit nehmen, um darüber nachzudenken, wie ich über die wache, die mir anvertraut sind. Ich will mich heute um ihre geistlichen und körperlichen Bedürfnisse kümmern.

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