Donnerstag,
18. Februar 2016
Bete mit Vertrauen
Donnerstag der ersten Woche in der Fastenzeit
Hl. Simon, Vetter Jesu
Hl. Constantia
P. Daniel Weber LC
Mt 7,7-12
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann
werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet;
und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist einer unter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um
Brot bittet, oder eine Schlange, wenn er um einen Fisch bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren
Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten. Alles,
was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten.
Einführendes Gebet: Danke, Jesus, für diese Offenbarung! Du bist nicht weit weg, sondern du willst bei uns sein, du sorgst dich um uns und dafür danke ich dir.
Bitte: Lieber Jesus, lass mich stets mit Vertrauen beten. Gib mir den Mut und die Demut, nicht aufzugeben, sondern immer wieder aufzustehen, anzuklopfen und zu suchen!
1. Vertrauen verlangt Hingabe, nicht nur Worte. Jesus ruft uns in dieser Schriftstelle zum Vertrauen auf. Er möchte uns nicht traurig und resigniert sehen, weil zum Beispiel die Kinder oder Enkel nicht mehr in die Kirche gehen. Jesu Aufruf, zu vertrauen, gilt, denn er verspricht uns: „Bittet, dann wird Euch gegeben.” Jemand könnte einwenden: Ich kenne Menschen, die beten und beten, deren Gebet aber nicht erhört zu werden scheint! Dank der Heiligen Schrift wissen wir aber, dass unser Gott ein Vater ist und er uns deshalb sehr zugeneigt ist. Jesus selbst deutet das in dieser Passage an. Es ist schwer, jemandem zu vertrauen, den man nicht sehen kann, aber gerade das leistet unser Glaube. Wenn wir ehrlich sind und zurückschauen, erkennen wir, dass Gott uns in den Momenten, in denen wir ihm blind vertraut haben, auch belohnt hat. Vertrauen wir unserem guten Vater im Himmel!
2. Wenn man nicht alles selber macht Wir haben unser Leben gerne selber im Griff. Es gibt aber Momente, in denen das einfach nicht der Fall ist ‐ und das merken wir. Der gläubige Mensch geht dann auf die Knie und spricht ein Gebet. Dazu (zum Beten) gehört auch ein bisschen Demut: Man muss von seinem hohen Ross absteigen und zu Gott flehen. Das ist nicht leicht für stolze Menschen, oder es gerade dann zu tun, wenn menschlich gesehen alle Hoffnung weg ist. Das ist dann Glaube, das ist Vertrauen. Andererseits schenkt eine solche vertrauensvolle Haltung auch viel Trost. Jesus sagt zu uns in unserem Inneren: „Gib nicht auf, du kannst immer zu mir beten, selbst in den verfahrensten Situationen. Du brauchst dich dafür nicht zu schämen, ich bin bei dir.” So lernen wir, Gott um Gnade anzuflehen, selbst wenn es nach menschlichem Ermessen verwegen erscheint.
3. Gott hört unser Gebet. Wirklich! Vielleicht will Gott prüfen, wie sehr wir das Erwünschte wollen? Wenn wir den Himmel mit unseren Gebeten bestürmen, wird Gott auch treu zu seinem Wort stehen! - Immer? Manchmal beten wir auch für etwas Falsches, für etwas, was uns schadet. Da wird unser Gebet nicht erhört werden, aber Gott wird uns die Erkenntnis schenken, dass wir das nicht brauchen, worum wir gerade noch gebetet haben. Aber zurück zur Gebetserhörung: In schweren Zeiten, zum Beispiel im Krieg und unmittelbar danach, haben die Leute viel gebetet. Und heute? Vielen Menschen geht es so gut und sie sind so abgesichert, dass man Gott vergessen hat. Trotzdem lädt uns Christus ein zu beten, mit Vertrauen zu beten. Für die Erweckung des Glaubens in den Kindern, für Berufungen zum Priestertum, für die eigene Bekehrung und die Erhaltung der Schöpfung. Beten wir heute mit Vertrauen!
Gespräch mit Christus: Guter Jesus. Ich danke dir, dass du uns dein Herz offenbart hast, dass du unsere Gebete erhören möchtest. Ich weiß, meine Gebete landen im Himmel nicht im Papierkorb, sondern du wirst sie erhören, wenn du es für gut erachtest.
Möglicher Vorsatz: Ich bete heute mit Vertrauen!