Tägliche Meditationen
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Dienstag,
22. Dezember 2020

Maria jubelt!

Sechster Tag in der Oktav vor Weihnachten

Ellen Charlotte Petermann

Lk 1,46-56
In jener Zeit sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan, und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.

Einführendes Gebet: Jesus, in den letzten Tagen vor deiner Ankunft möchte ich ruhig werden und mich innerlich vorbereiten. Wie Maria möchte ich dich preisen und vor Freude jubeln.

Bitte: Jesus, schenke mir Gelassenheit und Klugheit, um mich nicht vom vorweihnachtlichen Stress vereinnahmen zu lassen.

1. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan. Mit diesem Satz drückt Maria aus, dass mit der Ankunft des Engels eine göttliche Welt in ihre irdische Welt hereinbricht. Sie kann nur noch staunen, doch eine große Kraft und ihr Mut geben ihr Zuversicht und Hoffnung. Die Welt erscheint für sie auf einmal in einem ganz anderen Licht. Maria sieht die Barmherzigkeit, die grenzenlose Güte Gottes, die er walten lässt, aber sie sieht auch das Unrechte und das Verkehrte. Diese Gewissheit einer anderen, besseren Welt gibt dem Lobgesang Mariens seine ganze Kraft.

2. Gott muss in meiner Seele geboren werden. Die Geburt des Gottessohnes kann nicht ein Ereignis in ferner Vergangenheit bleiben, an das wir jedes Jahr erinnern, nein, die Ankunft Jesu muss sich jedes Jahr immer wieder neu ereignen in meinem Denken, in meinem Herzen, in meiner Seele. Wie Maria Gott zuerst geistigerweise aufgenommen und geboren hat, so muss sich auch in uns der göttliche Geist ausbreiten dürfen und wirken. Wir müssen das wahre Geheimnis von Weihnachten in unserem Herzen, in unserer Seele erkennen. Dann werden wir wie Maria jubeln.

3. Spuren des Göttlichen suchen. Wo finde ich im Alltag Spuren des Göttlichen, oder hinterlasse ich selbst diese Spuren? Wenn wir meinen, Spuren des Göttlichen in der Welt zu sehen, dann nur, weil wir nicht allein sind. Wir sind nicht die Einzigen, die diese Spuren sehen. Aber es gibt auch Menschen, die diese Spuren nicht sehen können oder wollen. Wenn wir jetzt, kurz vor Weihnachten unser Herz öffnen und aufmerksam sind, werden wir überall diese Spuren des Göttlichen sehen, und wir haben die Gelegenheit große Spuren für andere zu hinterlassen, unsere Spuren der Liebe, die zur Krippe führen und denen dann andere gerne folgen.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte Spuren der Liebe hinterlassen, Spuren, denen andere Menschen folgen, um dann zu dir zu finden. Aber mehr noch möchte ich deinen Spuren in Treue folgen, denn nur du kennst den richtigen Weg, du Weg, Wahrheit und Leben.

Vorsatz: Heute werde ich die Weihnachtsbeichte ablegen, Gottes Barmherzigkeit erfahren.

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