Tägliche Meditationen
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Montag,
21. Dezember 2020

Begegnung wird zur Gotteserfahrung

Fünfter Tag in der Oktav vor Weihnachten

Ellen Charlotte Petermann

Lk 1,39-45
In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

Einführendes Gebet: Jesus, ich kann dein Kommen kaum erwarten. Ich möchte mich dir mit Demut und Entschlossenheit darbringen, dich aufnehmen und zu den anderen Menschen bringen.

Bitte: Jesus, schenke mir den Mut, auch unangenehme Begegnungen zu suchen, um Frieden zu stiften.

1. Maria zieht los. Maria ist erfüllt vom Heiligen Geist und voller Freude über ihre Schwangerschaft. Vom Engel Gabriel weiß sie, dass ihre Verwandte Elisabet auch ein Kind erwartet, und so geht sie mutig los, um diese zu besuchen. Sie möchte mit Elisabet über ihre besondere Schwangerschaft sprechen und ihr bei der Geburt beistehen. Maria denkt nicht an sich, an mögliche Gefahren oder Unbequemlichkeiten, die der Weg nach Judäa mit sich bringen könnte. Sie ist voller Liebe zu Elisabet und tritt den langen Weg ohne Furcht an, denn sie trägt den Sohn Gottes in sich. Sie weiß, Gott ist immer bei ihr.

2. Pränatale Freudensprünge. Maria kommt bei Elisabet an. Von Zacharias hört man in diesem Moment nichts; es sind die Frauen, die sich jetzt viel zu erzählen haben. Welche Mutter kennt sie nicht, die teils heftigen Bewegungen ihres ungeborenen Kindes in ihrem Leib? Ungeborene bekommen vieles mit, wie zum Beispiel den Herzschlag ihrer Mutter, und sie können von deren Stimmung beeinflusst werden. Als Elisabet, die vom Heiligen Geist erfüllt wird, erkennt, dass der Herr selbst es ist, dass Gott in Mariens Schoß gegenwärtig ist, empfindet sie tiefe innere Freude. Diese Freude erfasst auch Johannes den Täufer und dieser vollführt in Elisabets Leib wahre Freudensprünge.

3. Gottesbegegnung. Als sich die beiden Frauen begrüßen, kommt es bei Elisabeth zu einer Gottesbegegnung. Wir wissen, dass jede Begegnung mit einem Menschen auch eine Begegnung mit Gott ist, denn nach der grundlegendsten Wahrheit unseres Glaubens ist Gott Mensch geworden. Wie vielen Menschen bin ich heute schon begegnet? Familienmitgliedern, Nachbarn und vielen Unbekannten. Und wie waren die Begegnungen? Stumm, unfreundlich – oder waren sie liebevoll, höflich oder herzlich? Ist mir überhaupt bewusst geworden, dass mir in jedem Menschen auch Gott selbst begegnet ist?

Gespräch mit Christus: Jesus, oft gehe ich Menschen aus dem Weg, weil ich kein Gespräch möchte, weil ich meine Zeit nicht opfern möchte. Dann kann ich dich vielleicht auch gar nicht treffen. Das möchte ich ändern.

Vorsatz: In dieser Woche werde ich einen Menschen besuchen, der allein und einsam ist.

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