Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
21. Juli 2021

Vier Bodenarten der Selbsterkenntnis

Mittwoch der sechzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Laurentius von Brindisi, Ordenspriester, Kirchenlehrer

Ellen Charlotte Petermann

Mt 13,1-9
An jenem Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich an das Ufer des Sees. Da versammelte sich eine große Menschenmenge um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer. Und er sprach lange zu ihnen in Form von Gleichnissen. Er sagte: Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach. Wer Ohren hat, der höre!

Einführendes Gebet: Jesus, ich suche dich im Gebet. Ich möchte dir nahe sein. Ohne dich bin ich nichts, kann ich nichts tun. Dir verdanke ich alles. Ich vertraue dir mein Leben an. Mach mich zum Werkzeug deiner Liebe.

Bitte: Jesus, schenke mir Erkenntnis darüber, was meine Schwächen sind.

1. Jesus, der Sämann. Jesus vergleicht sich mit einem Sämann, der großzügig Körner auf sein Feld streut, um eine gute Ernte zu erzielen. Jesus hat nicht nur den besten Boden für seine Saat gewählt und er stellt ganz nüchtern fest: Es gibt Saat, die aufgeht, aber viel fällt daneben. Es gibt Menschen, die ihr Leben Gott anvertrauen, aber viele wollen ohne Gott auskommen.

2. Bodenarten. Jesus möchte mit diesem Gleichnis über die vier verschiedenen Böden dazu einladen, sich selber zu erkennen. Wo – bei welchem Boden bin ich? Wenn ich feststelle, dass es der falsche Boden ist, ist das kein Grund zur Verzweiflung, denn Jesus ist der Bauer, der Sämann; ihm ist doch seine Saat nicht gleichgültig. Er möchte, dass sie aufgeht und Frucht bringt. Jesus sorgt sich um den Boden, möchte ihn beackern. Wir müssen ihn nur gewähren lassen.

3. Keine Frucht ohne den guten Bauern. Jesu Liebe sprengt das Bild von den vier Böden. Er wird mit seiner Liebe die Vögel verscheuchen und sich Menschen in den Weg stellen, die unseren kleinen Anfang von Vertrauen niedertreten wollen. Er wird den harten Felsen in unserer Brust aufsprengen und guten Mutterboden in unser Herz schütten, damit die Liebe wachsen kann. Und er wird unermüdlich Unkraut jäten und sich die Finger an den Dornen aufreißen, um uns Vertrauen zu schenken, damit wir unser Leben in seine Hände legen.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir für die Zeit mit dir. Manchmal ist mein Herz auch steinhart und die Samenkörner deiner Liebe können nicht wachsen. Dann brauche ich dich.

Vorsatz: Heute werde ich meinen Glauben, meine Hoffnung und meine Liebe erneuern.

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