Tägliche Meditationen
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Freitag,
6. November 2020

Empfänger und Verwalter

Freitag der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Leonhard, Einsiedler

Fabiola Marton

Lk 16,1-8
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen. Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter sein. Da überlegte der Verwalter: Mein Herr entzieht mir die Verwaltung. Was soll ich jetzt tun? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht, und zu betteln schäme ich mich. Doch - ich weiß, was ich tun muss, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin. Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? Er antwortete: Hundert Fass Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich gleich hin, und schreib "fünfzig". Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, und schreib "achtzig". Und der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichtes.

Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, du mir geschenkte Gabe des Vaters und des Sohnes! Danke, Herr, dass du den Geist unbegrenzt geben willst. Komm und entzünde mein Herz mit Liebe. Lass mich in diesem Gebet Jesus mit ganzem Herzen suchen und lieben. Jesus, ich sehne mich nach dir.

Bitte: Jesus, in diesem Gebet möchte ich dich mehr kennenlernen und dir begegnen.

1. Empfänger und Verwalter der Gaben Gottes. Im Gleichnis geht es um Geld, doch wie so oft in den Gleichnissen wird hier über mehr gesprochen als nur materielle Güter. Es geht um Fähigkeiten, Talente, Gnaden, das Leben. Alles hat seinen Ursprung im reichen Vermögen Gottes, der den Menschen an allem teilhaben lässt und noch mehr, sich selbst sogar dem Menschen hingibt. Wir sind Verwalter eines uns zugänglichen Vermögens. "Mein Kind, du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein".

2. Mit Blick auf die ewige Zukunft. Weshalb nennt Jesus den Verwalter des Evangeliums klug, obwohl er das Vermögen des Herrn einfach verschleudert? Er denkt an die Zukunft. Jesus lobt wohl nicht den Egoismus des Verwalters, auch nicht den Betrug, denn das würde nicht mit seiner Botschaft und Person im Einklang stehen. Doch der Verwalter denkt an ein Danach. So sind auch wir eingeladen, auf ein Ziel hin zu leben, die ewige Gemeinschaft mit dem Herrn.

3. Gabe und Verantwortung. Das uns anvertraute Vermögen birgt eine Verantwortung, ähnlich wie es beim Gleichnis über die Talente zu lesen ist. Was machst du mit den Gaben Gottes? Erinnern wir uns an die Worte Jesu vom Fruchtbringen: "Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt". "Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht".

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, mit dir möchte ich mein Leben verbringen, in dir und somit in deiner Liebe möchte ich bleiben. Durchdringe mich mit deinem Heiligen Geist und lass mich Frucht bringen zur Ehre des Vaters. Lass mich erkennen, was im Leben bleibend ist, und hilf mir, meine Kräfte danach zu richten.

Vorsatz: Ich versuche, nicht auf die Dinge zu schauen, die mich im irdischen Leben voranbringen, sondern überlege mir, welche Handlungen mir später im Himmel angerechnet werden.

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