Tägliche Meditationen
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Samstag,
13. November 2010

Bete mit Vertrauen

Samstag der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Edward Hopkins LC

Lk 18,1-8
Jesus sagte ihnen durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Feind! Lange wollte er nichts davon wissen. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; trotzdem will ich dieser Witwe zu ihrem Recht verhelfen, denn sie lässt mich nicht in Ruhe. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. Und der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der ungerechte Richter sagt. Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern? Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch) Glauben vorfinden?

Einführendes Gebet:  Ich glaube an dich, Herr, weil du mein bist und mir deine Liebe zu mir bewiesen hast. Ich vertraue auf dich, weil du mich nie enttäuscht hast und weißt, was für mein Leben das Beste ist. Ich liebe dich, Herr, aufgrund all deiner Geschenke. Ich will dich lieben und deinen Willen tun.

Bitte: Herr, lehre mich immer beten.

1.  Wenn wir nachlässig werden. Es mag sein, dass wir nachlässig im Gebet werden, wenn wir keine Ergebnisse sehen. Das geschieht entweder, weil wir eine verzerrte Vorstellung vom Gebet haben, oder weil wir weltliche Ansichten angenommen haben, die unsere Anerkennung seines wahren Wertes zugrunde richten, oder einfach weil wir etwas erfahren, dass als Versagen im Gebet empfunden wird (vgl. KKK 2726-2728). Das Gebet ist ein Geschenk und kommt vom Heiligen Geist. Es ist weder eine Maschine noch ein Zauberspruch. Es erfordert Bemühung auf unserer Seite, denn es ist ein Akt selbsthingebender Liebe. Das Gebet gelingt, wenn ich beharrlich bleibe und Gott erlaube zu handeln. Manchmal werde ich seine Auswirkungen nicht sehen. Die beste Frucht des Gebets ist stets, Gott weiterhin im Gebet zu suchen. Verlasse ich mich auf ihn?

2. Der Richter. Wenn es beim Gebet darum geht, mich selbst zu geben und mich mehr auf Gott zu verlassen, muss ich mir die Frage stellen, wie kann ich Gott verstehen. Ich verlasse mich nur auf die, denen ich vertraue, und ich vertraue nur denen, die mir ihre Liebe und ihre Fähigkeit mich zu unterstützen bewiesen haben. Glaube ich wirklich, dass Gott ganz gut, ganz liebend und allmächtig ist? Glaube ich, dass er sich um mich sorgt? Gott ist für uns ein Richter, aber auch so viel mehr. Er ist zuallererst ein liebender Vater und ein hingebungsvoller, bedingungsloser Retter und Geliebter. Als ein liebender Vater will er, dass wir uns voll Vertrauen auf ihn verlassen. Er will, dass wir glauben.

3. Die Auserwählten. Wer sind wir für Gott? Wir sind mehr als einfache Geschöpfe, mehr als wertlose Sklaven. Wir sind geliebte Kinder, für die er starb und denen er alles gibt. Wir sind die frustrierten Gelehrten und verletzten Geliebten, die er emporheben will, um ihnen seine grenzenlose Treue und Liebe zu schenken. Wir sind die Auserwählten, auserwählt für ihn, für das Glück, für die Ewigkeit. Aus der Dunkelheit und der Knechtschaft der Sünde befreit er uns, sodass seine Herrlichkeit in uns leuchten wird. Wenn wir also all dies und noch mehr für Gott sind, warum zweifeln wir dann im Gebet? Lasst uns all unser Vertrauen auf ihn setzen.

Gespräch mit Christus: Lieber Herr Jesus, vergrößere mein Wissen um und mein Vertrauen auf deine Liebe zu mir. Hilf mir dir in meinem Alltag zu vertrauen. Öffne mein Herz, damit ich beständig im Gebet bleibe. Gib mir die Demut zu sehen, wie ich immer und auf so viele Weisen beten muss. Lehre mich, was das Gebet ist, und wie ich aus Liebe zu dir gut bete.

Vorsatz:  Ich will heute einfache, kleine Anrufungen und Gebete sprechen, die meine Liebe, meine Dankbarkeit und mein Vertrauen auf Gott ausdrücken.

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