Tägliche Meditationen
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Donnerstag,
30. Oktober 2008

Füchse und Schafe

Donnerstag der dreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Patrick Langan LC

Lk 13,31-35
Zu dieser Zeit kamen einige Pharisäer zu Jesus und sagten: Geh weg, verlass dieses Gebiet, denn Herodes will dich töten. Er antwortete ihnen: Geht und sagt diesem Fuchs: Ich treibe Dämonen aus und heile Kranke, heute und morgen, und am dritten Tag werde ich mein Werk vollenden. Doch heute und morgen und am folgenden Tag muss ich weiterwandern; denn ein Prophet darf nirgendwo anders als in Jerusalem umkommen. Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst die Boten, die zu dir gesandt sind. Wie oft wollte ich deine Kinder um mich sammeln, so wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel nimmt; aber ihr habt nicht gewollt. Darum wird euer Haus von Gott verlassen. Ich sage euch: Ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis die Zeit kommt, in der ihr ruft: Gesegnet sei der, der kommt im Namen des Herrn!

Einführendes Gebet:   Herr Jesus, ich liebe dich und bitte dich, meinen Glauben zu vermehren, damit ich niemals beginne, nur an mich zu glauben, wie Herodes es tat. Bitte nimm den Wunsch von mir weg, über anderen zu stehen und von der Welt verehrt zu werden. In allen Dingen will ich allein dich suchen, denn du bist der feste Halt meines Vertrauens und meiner Liebe. Du bist der Eine, der sich niemals ändern wird und der immer für mich da sein wird. Herr Jesus, ich vertraue auf dich.

Bitte:  Jesus, sanftmütig und demütig von Herzen, bilde unser Herz nach deinem Herzen.

1. Seine Zeit rückt näher. Einst hatte Herodes versucht, Jesus zu töten, weshalb Maria und Josef mit ihm nach Ägypten geflohen waren. Jetzt ist sein Leben wieder in Gefahr, doch er flieht nicht. Warum hat Jesus keine Angst vor dem schrecklichen Tod, der ihm droht? Weil seine Liebe zu uns so groß ist; weil seine Liebe stärker ist als der Tod. Jesus liebt uns mehr, unendlich mehr, als wir es uns wünschen könnten, unendlich mehr, als wir zu träumen wagten. Manchmal sind unsere Träume verwegen, fast absurd; und doch bleiben sie weit hinter der Wirklichkeit seiner Liebe zurück.

2. Eine Frage der Aufrichtigkeit. Es ist interessant, dass es die Pharisäer sind, die Christus vor Herodes warnen. In den Evangelien wird deutlich, dass sie nicht gerade dafür bekannt sind, mit Christus in Freundschaft verbunden zu sein. Wer ist der wahre Fuchs ‐ Herodes oder die Pharisäer, die versuchen, Christus Angst einzujagen, damit er aus der Stadt flieht? Christus aber spricht liebevoll mit ihnen, als er ihnen deutlich macht, dass er seine Sendung erfüllen muss, ganz gleich, wieviele Hindernisse sich ihm in den Weg stellen. Wenn wir zu uns selbst aufrichtig sind, erkennen wir vielleicht, dass wir uns uns manchmal selbst belügen, nur um unsere Treulosigkeiten zu überdecken. Wir wollen also immer zu Christus aufrichtig sein, weil wir wissen, dass er immer das für uns will, was für uns am besten ist.

3. Jerusalem, Jerusalem. Christi Liebe ist so groß, dass er jenen, die seinen Tod planen, die Fülle des Lebens bringen will, das göttliche Leben der Gnade. Die Pharisäer hatten so große Angst davor, dass Christus ihnen ihre Autorität und Macht stehlen könnte, dass sie den eigentlichen Sinn des Kommens Christi auf die Erde nicht begriffen ‐ uns das Heil zu bringen. Sie strebten allein danach, vor den Anderen gut dazustehen, in Wirklichkeit aber waren sie Füchse in Schafspelzen. Wenn wir Christus gegenüber aufrichtig sind, wird er uns die Gnade und die Kraft geben, das in die Tat umzusetzen, was wir anderen verkünden.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, ich vertraue auf dich. Auch wenn ich jetzt gerade auf meinem Weg mit Widerständen zu kämpfen habe, weiß ich, dass du mich zu dir in den Himmel führen wirst. Du bist der Einzige, der die Tiefen meines Herzens füllen kann. Bitte hilf mir, deiner Liebe so zu antworten, wie du es verdienst.

Vorsatz:   Ich will zwei Gelegenheiten suchen, wo ich anderen so dienen kann, wie ich es sonst vielleicht nicht täte, um so die Reinheit meiner Absicht und die Aufrichtigkeit meines Herzens auszudrücken.

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