Tägliche Meditationen
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Mittwoch,
29. Oktober 2008

Eintreten, solange die enge Tür noch offen ist

Mittwoch der dreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Patrick Langan LC

Lk 13,22-30
Auf seinem Weg nach Jerusalem zog Jesus von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte. Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden? Er sagte zu ihnen: Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen. Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt, dann steht ihr draußen, klopft an die Tür und ruft: Herr, mach uns auf! Er aber wird euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Dann werdet ihr sagen: Wir haben doch mit dir gegessen und getrunken und du hast auf unseren Straßen gelehrt. Er aber wird erwidern: Ich sage euch, ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan! Da werdet ihr heulen und mit den Zähnen knirschen, wenn ihr seht, dass Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind, ihr selbst aber ausgeschlossen seid. Und man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen. Dann werden manche von den Letzten die Ersten sein und manche von den Ersten die Letzten.

Einführendes Gebet:   Herr, du weißt, dass ich gerettet werden will. Du weißt auch, dass ich schwach bin. Obwohl ich die enge Tür sehe, durch die du mich einlädst einzutreten, zögere ich manchmal. Bitte hilf mir, immer auf deine Gnade in meinem Leben Antwort zu geben, damit ich einmal das Glück der Ewigkeit mit dir teilen darf. Bitte lass mich dich in meinem Beten tiefer erkennen, damit ich dich mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft lieben kann.

Bitte:  Herr Jesus, mach, dass ich dich über alles suche, damit ich einmal mit dir für immer im Himmel vereint sein kann.

1. Wie eng ist eigentlich die Tür? Wir alle wollen Fortschritte im geistlichen Leben machen und Christus jeden Tag näher kommen. Es scheint aber, dass wir das oft nicht tun und selbst kleinste Vorsätze für den Tag nicht einhalten. Wie können wir hier Abhilfe schaffen? Wir müssen immer auf die Gnade achten, die uns angeboten wird und die niemals wiederkehrt. Christus gibt uns alles, was wir brauchen, um auf dem steilen und schmalen Weg voranzugehen. Manchmal aber, wenn wir mit ihm nicht in Einklang sind, lassen wir seine Gnade aus und verlieren die Richtung, um durch die enge Tür zu gehen, die zu seinem Herzen führt.

2. Wissen ist nicht gleich Erfahrung. „Wir haben mit dir gegessen und getrunken, und du hast auf unseren Straßen gelehrt.” Wie kann Christus sagen, dass er uns nicht kennt? Auch wenn wir täglich die heilige Messe besuchen und ihn in der Eucharistie empfangen, heißt das nicht schon automatisch, dass wir Christus als Person und Freund kennengelernt haben. Wir müssen mit Menschen vorsichtig sein, die viel über Christus sprechen, aber die wenig mit ihm sprechen. Wer die Lehren der Kirche kennt und sie auswendig zitieren kann, hat sein Herz und seinen Willen nicht automatisch von diesem Wissen durchdringen und verwandeln lassen. Christus zu kennen bedeutet nicht notwendig, dass wir ihn auch erfahren haben. Kenne ich Christus so gut wie mich selbst? Kenne ich Christus so gut wie meine Freunde? Welche Art von Wissen habe ich von Christus?

3. Ein Mahl, des den weiten Weg wert ist. „Und man wird von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen.” Um durch die enge Tür zum Hochzeitsmahl zu gelangen, ist es notwendig, zu kämpfen. Christus sagt uns, dass wir uns mit allen Kräften bemühen müssen, um in den Himmel zu kommen. Wenn wir eines Tages in den Himmel kommen, nachdem wir uns mit allen Kräften bemüht haben, die Forderungen Christi in unserem Leben treu zu befolgen, werden wir zu uns selbst sagen können: „Endlich habe ich das gefunden, wofür ich erschaffen worden bin.”

Gespräch mit Christus:  Herr, ich bin bereit, alles zu tun, um in den Himmel zu kommen und auch anderen dabei zu helfen. Bitte schenk mir die Gnade, diese Sehnsucht mein ganzes Leben lang zu bewahren. Auch wenn ich in den Augen der Welt der Letzte zu sein scheine, will ich doch immer danach streben, in deinen Augen wertvoll zu sein und den Dingen, welche in deinen Augen wichtig sind, größtes Gewicht zu verleihen.

Vorsatz:   Um zu sehen, wie gut ich Christus in meinem Leben kenne, will ich heute eine konkrete Tat verwirklichen, welche mir helfen kann, ihn besser kennen und lieben zu lernen.

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