Tägliche Meditationen
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Dienstag,
28. Oktober 2008

Kontemplativ und doch erobernd

Dienstag der dreißigsten Woche im Jahreskreis
Hll. Simon und Judas, Apostel

P. Patrick Langan LC

Lk 6,12-16
In diesen Tagen ging Jesus auf einen Berg, um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott. Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus; sie nannte er auch Apostel. Es waren Simon, dem er den Namen Petrus gab, und sein Bruder Andreas, dazu Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, Matthäus und Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot, Judas, der Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube, dass diese Zeit, die ich im Gebet mit dir verbringen darf, Früchte für mein Leben und das der anderen um mich herum trägt. Vermehre meinen Glauben, damit ich nie mehr von deiner Seite weiche. Ich vertraue fest auf dich, und ich will mich an dir festhalten, gerade auch dann, wenn ich mich an nichts anderem mehr festhalten kann. Ich will dich so lieben, wie du mich geliebt hast und noch liebst.

Bitte:  Herr, hilf mir zu erkennen, dass ich ohne dich nichts tun kann.

1. Schlaflose Nächte. Stellen wir uns Christus vor, wie er ganz allein auf dem Berg mit seinem Vater spricht. Über was hat Christus wohl mit ihm gesprochen? Was hat er seinem Vater gesagt? Vor den wichtigen Momenten seines Wirkens geht Christus immer auf einen Berg, um zu beten. Er sehnt sich nicht nur nach dieser Zeit mit seinem Vater, er weiß auch, dass diese Zeit absolut notwendig für die Erfüllung seiner Sendung ist. Von seinem Vater bekommt er die Kraft, um weiter voranzuschreiten.

2. Von der Betrachtung zur Tat. Es ist gerade diese Zeit des Gebets, die Jesus zum Handeln führt: Am nächsten Morgen kommt er vom Berg herunter und erwählt seine Jünger. Manchmal wenn wir beten, kommen uns Gedanken darüber, wieviel Apostolat wir in dieser Zeit des Gebets tun könnten. Das ist aber total verkehrt! Wenn wir uns im Gebet nicht mit Gottes Gnade erfüllen lassen, was wollen wir dann denen geben, die zu uns kommen? „Was man nicht hat, kann man nicht geben.” Eine natürliche Frucht unseres Gebets wird ein erneuerter Eifer sein, die Welt für Christus in Brand zu setzen.

3. Die Tat bringt uns zurück zum Gebet. Wenn wir zu anderen über Gott gesprochen und sie näher zu ihm geführt haben, verspüren wir ganz natürlich den Wunsch, innezuhalten und im Gebet neue Kraft zu tanken. Manche meinen vielleicht, dass Gebet und tatkräftiges Apostolat nicht zusammenpassen, aber Christus verknüpft beide unzertrennlich ‐ das eine führt ganz natürlich zum anderen. Der heilige Augustinus ermahnt uns: „Bete so, als ob alles von Gott abhängen würde, und handle so, als ob alles von dir abhängen würde.

Gespräch mit Christus:  Jesus, führe mich auf den Berg, damit ich diese besondere Zeit des Gesprächs mit dir gut nutze und von dir lerne. Bitte lass dieses Gebet mich zu apostolischem Tun antreiben und, umgekehrt, mein apostolisches Tun mich zurück zum Gebet führen. Halt mich nah bei dir, und lass mich nie von dir getrennt werden.

Vorsatz:   Bevor ich heute meine Arbeiten beginne, will ich kurz innehalten und eine kurzes Gebet sprechen. Ich werde um die Gnade bitten, mit Christi Liebe erfüllt zu werden, damit ich diese Liebe Christi all jenen geben kann, denen ich heute begegnen werde.

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