Tägliche Meditationen
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Montag,
27. Oktober 2008

Durch Stolz gebückt

Montag der dreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Patrick Langan LC

Lk 13,10-17
Am Sabbat lehrte Jesus in einer Synagoge. Dort saß eine Frau, die seit achtzehn Jahren krank war, weil sie von einem Dämon geplagt wurde; ihr Rücken war verkrümmt und sie konnte nicht mehr aufrecht gehen. Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte: Frau, du bist von deinem Leiden erlöst. Und er legte ihr die Hände auf. Im gleichen Augenblick richtete sie sich auf und pries Gott. Der Synagogenvorsteher aber war empört darüber, dass Jesus am Sabbat heilte, und sagte zu den Leuten: Sechs Tage sind zum Arbeiten da. Kommt also an diesen Tagen und lasst euch heilen, nicht am Sabbat! Der Herr erwiderte ihm: Ihr Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn zur Tränke? Diese Tochter Abrahams aber, die der Satan schon seit achtzehn Jahren gefesselt hielt, sollte am Sabbat nicht davon befreit werden dürfen? Durch diese Worte wurden alle seine Gegner beschämt; das ganze Volk aber freute sich über all die großen Taten, die er vollbrachte.

Einführendes Gebet:   Herr, du weißt, dass ich glauben möchte; bitte hilf meinem Unglauben. Bitte lass diesen Glauben meiner Hoffnung Stütze sein, damit ich meine Hoffnung allein auf dich setze. Bitte schenke mir ein so großes Vertrauen in dich, dass mein Herz von einer Liebe erfüllt ist, die rein ist und niemals vergeht. Ich danke dir für deine bedingungslose Liebe, die du mir erwiesen hast.

Bitte:  Herr, nimm allen Stolz aus meinem Herzen und meiner Seele. Lass nicht zu, dass ich nur auf mich schaue, sondern hilf mir, aufrichtig zu sein und meine Augen stets auf den Himmel gerichtet zu halten.

1. Gebückt durch einen Dämon. Als Jesus in der Synagoge lehrt, erblickt er eine Frau, deren Rücken verkrümmt ist und die nicht mehr aufrecht gehen kann. Er ruft sie zu sich, und ohne sie nach ihrem Leiden zu fragen heilt er sie. Sind nicht auch wir gebückt durch unsere Sorgen und Leiden, wenn wir uns im Gebet an Christus wenden? Christus weiß, was wir brauchen, noch ehe wir ihn darum bitten. Gehen wir also zu Christus, so wie wir sind, und freuen wir uns, denn heute will er uns helfen, aufrecht stehen zu können, damit wir ihm die Ehre geben können.

2. Gebückt durch Stolz. Auch der Synagogenvorsteher steht in der Nähe Christi, und Christus erkennt sofort seine Leiden: Heuchelei und Stolz. Christus kann die Frau heilen, wenn aber ein Herz wie das dieses Mannes verschlossen ist, dann respektiert Christus seine Freiheit und zwingt ihn nicht. Wir müssen jeden Tag um die Gabe der Demut bitten, damit Christus in unseren Seelen die Wunder wirken kann, die er möchte und damit wir ihn nicht durch unsere kleinlichen Sorgen und Ängste daran hindern.

3. Von der Fessel befreit. „Und die Wahrheit wird euch frei machen” (Joh 18,32). Wenn wir die Wahrheit suchen, die allein in Christus gefunden werden kann, erfahren wir, wie wir immer freier werden. Manchmal haben wir vielleicht das Gefühl, als ob diese Freiheit uns begrenzt ‐ wie Geländer auf einer Brücke. In Wirklichkeit beschützen aber diese Geländer unsere Freiheit, denn wenn wir von der Brücke stürzen, enden sowohl unsere Freiheit wie auch unser Leben. Haben wir also keine Angst vor Christus! Er nimmt uns nichts weg, sondern er gibt uns alles.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, ich vertraue auf dich. Wenn ich auch gerade viele Kämpfe und Hindernisse überwinden muss, so weiß ich doch, dass du mich zu dir führst. Bitte hilf mir, meinen Stolz zu überwinden, damit du mein Herz und meine Seele heilen und mich so näher zu dir ziehen kannst.

Vorsatz:   Heute Abend will ich mein Gewissen erforschen und sehen, wo ich in meinem Leben stolz war. Ich will den Vorsatz fassen, mich in diesen Bereichen zu bessern, damit ich mein Herz der Liebe Christi mehr öffnen kann.

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