Donnerstag,
16. November 2006
Gott ist bei uns
Donnerstag der zweiunddreißigsten Woche im Jahreskreis
P. Paul Campbell LC
Lk 17,20-25
Als Jesus von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er: „Das Reich Gottes
kommt nicht so, dass man es an äußeren Zeichen erkennen könnte. Man kann auch nicht sagen: Seht, hier ist
es!, oder: Dort ist es! Denn: Das Reich Gottes ist schon mitten unter euch.”
Er sagte zu den Jüngern: „Es wird eine Zeit kommen, in der ihr euch danach sehnt, auch nur einen von den
Tagen des Menschensohnes zu erleben; aber ihr werdet ihn nicht erleben. Und wenn man zu euch sagt: Dort ist
er! Hier ist er!, so geht nicht hin und lauft nicht hinterher! Denn wie der Blitz von einem Ende des Himmels
bis zum andern leuchtet, so wird der Menschensohn an seinem Tag erscheinen. Vorher aber muss er vieles
erleiden und von dieser Generation verworfen werden.”
Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an dich. Ich glaube, dass du mich siehst und hörst. Ich glaube an deine Liebe. Ich weiß, dass du mich liebst. Hilf mir, dir diese Liebe zurückzugeben. Hilf mir, zu lieben, wie du liebst.
Bitte: Herr, führe mich zu einem festen Entschluss, mein Kreuz zu umarmen und anzunehmen.
1. Christus wohnt in unserem Herzen. Das Königreich Christi ist nicht von dieser Welt. Wir können nicht auf einen Ort oder ein Gebäude zeigen. Christus regiert in den demütigen Herzen. Er wohnt innen, und darum ist das Gebet ein sich nach innen wenden, nicht um sich selbst zu finden, sondern ihn, der dort aus Gnade wohnt. Christus möchte in unserem Innern herrschen: in unseren Gedanken, Wünschen, Gefühlen und Emotionen. Mein ganzes Innere soll von seiner Gegenwart widerstrahlen.
2. Christus wird kommen, um die Welt zu richten. Wir sehnen uns nach Christi zweitem Kommen. Es ist der entscheidende Moment in der Geschichte, wenn Christus in allem sein wird und über alles herrschen wird. Die Sünde und der Tod werden nicht mehr sein und es wird einen immerwährenden Frieden geben. Das ist die Wirklichkeit unserer Zukunft. Wie oft werden wir von dem beherrscht, was wir im Hier und Jetzt vor uns sehen, anstatt auf Christi Wiederkunft zu schauen.
3. Der leidende Christus. Zusätzlich zu seinem zukünftigem Kommen in Herrlichkeit gibt es in unserem Leben eine wirkliche Gegenwart Christi. Christus ist hier und jetzt, aber er ist noch nicht alles in allem. Er ist in unserem Herzen, aber er herrscht nicht in allen Herzen der Menschen. In der Welt gibt es immer noch das Böse, das Leid und die Sünde. Die Traurigkeit und das Leid liegen in Gottes Vorsehung. Jede Verfolgung, die kommt, bringt uns näher zu ihm. Hier auf der Erde haben wir Anteil an seinem Kreuz, sodass wir einmal Anteil haben an seiner Herrlichkeit in der Ewigkeit, wenn er von all unseren Gedanken und Wünschen Besitz ergreift.
Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir, an das ewige Leben zu denken. Wie wenig denke ich daran, dass du gerade jetzt zur Rechten deines Vaters sitzt und für mich eintrittst. Erinnere mich heute daran, dass du auch in meinem Herzen wohnst. Ich bin ein Tabernakel in der Welt. Lass mich dich allen Menschen bringen, denen ich heute begegne. Lass sie in meinen Worten und Werken deine Güte erkennen, die aus ihnen hervorstrahlt.
Vorsatz: Ich will all meine Schwierigkeiten, das Leid dieses Tages für die Bekehrung der Sünder aufopfern.