Tägliche Meditationen
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Freitag,
28. Juli 2023

Hundertfache Frucht

Freitag der sechzehnten Woche im Jahreskreis

P. Michael Hemm LC

Mt 13,18-23
In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Hört, was das Gleichnis vom Sämann bedeutet. Immer wenn ein Mensch das Wort vom Reich hört und es nicht versteht, kommt der Böse und nimmt alles weg, was diesem Menschen ins Herz gesät wurde; hier ist der Samen auf den Weg gefallen. Auf felsigen Boden ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort hört und sofort freudig aufnimmt, aber keine Wurzeln hat, sondern unbeständig ist; sobald er um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt wird, kommt er zu Fall. In die Dornen ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort zwar hört, aber dann ersticken es die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum, und es bringt keine Frucht. Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht; er bringt dann Frucht, hundertfach oder sechzigfach oder dreißigfach.

Einführendes Gebet: Jesus, du göttlicher Sämann. Ich komme jetzt zur dir mit offenem Herzen und der Bereitschaft, deine Stimme zu hören, alles zu tun, was du von mir willst. Danke, dass du wunderbare Pläne für mein Leben hast: Pläne, die mich zu Fruchtbarkeit, Wachstum und Fülle führen!

Bitte: Herr, hilf mir, heute zu erkennen, welche Hindernisse ich aus meinem Leben ausräumen muss, damit dein Same besser wachsen kann.

1. Der Same auf dem Weg. Eine Art, wie der Böse den Samen Gottes aus unserem Herzen wegnimmt, sind die Zweifel. Der Vater der Lüge (Joh 8,44) sät unterschwellig Zweifel, Halbwahrheiten und Lügen in unser Herz, wie zum Beispiel: "Du bist zu schlecht für Gott." "Die Erlösung ist zu schwach für dich." "Du musst dir die Liebe Gottes verdienen." "Du bist allein." "Gott hört dich nicht." "Es gibt keine Hoffnung für dich." Wir dürfen diese Lügen zurückweisen und uns auf die Wahrheit Gottes besinnen, damit sein Same in uns wachsen kann.

2. Der Same auf dem felsigen Boden. Der felsige Boden steht für eine Haltung der Oberflächlichkeit und Weltlichkeit. Wenn wir "felsigen Boden" im Herzen haben, sehen oder spüren wir den Glauben und das Gebet nur als Pflicht, nicht als persönliche Beziehung. Wem eine tiefgehende und daher persönliche Glaubenserfahrung fehlt, der wird den Glauben beim Auftauchen der ersten Schwierigkeiten fallen lassen. Doch auch alle, die schon das Geschenk einer persönlichen Gotteserfahrung bekommen haben, sind gerufen, ihren Glauben immer mehr zu vertiefen und besonders in trockenen Zeiten bestärken zu lassen.

3. Der Same unter den Dornen. Die Dornen stehen für unsere Sorgen, den Stress, die Überdosis an weltlicher Ablenkung, die Arbeit und den Alltag, der uns manchmal über den Kopf wächst. Bisweilen denken wir, wir müssten für Gott alles perfekt machen, leisten und performen. Doch Gott möchte keine Hochleistungsgläubigen, die hauptsächlich auf sich selbst schauen. Er möchte Kinder, die auf ihn schauen, die er lieben kann und die glücklich sind – auch in den Sorgen des Alltags, weil sie wissen, dass der Vater trotz allem dornigen Wirrwarr die Kontrolle behält.

Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte, dass dein Wort in meinem Leben hundertfach Frucht bringt. Ja, ich vertraue auf dich, weil ich weiß, wie schwach ich bin. Nimm du alles aus meinem Leben weg, was mich daran hindert, dir und deinem Geist ganz und gar in mir Raum zu geben.

Vorsatz: Statt der Dornen (Arbeit unter Leistungsdruck, Überdosis weltlicher Ablenkungen…) nehme ich mir heute im Lauf des Tages einen Moment der Stille mit Gott und freue mich über seine Vaterliebe.

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