Tägliche Meditationen
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Samstag,
29. Juli 2023

Ich glaube DIR

Samstag der sechzehnten Woche im Jahreskreis
Hll. Marta, Maria und Lazarus
Gedenktag

P. Michael Hemm LC

Joh 11,19-27
In jener Zeit waren viele Juden zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

Einführendes Gebet: Jesus, du hast Marta und Maria die Erfahrung des Todes ihres Bruders nicht erspart. So bleiben auch keinem gläubigen Menschen die Schwierigkeiten des Lebens erspart. Trotzdem komme ich jetzt voll Glauben zu dir: Du bist hier bei mir. Du trägst und lenkst mein Leben. Danke, Jesus!

Bitte: Herr, stärke meinen Glauben!

1. "Wärst du hier gewesen…" Diese Aussage klingt fast wie ein Vorwurf Martas an Jesus. Doch wenn wir weiterlesen, erkennen wir Martas Glauben und Vertrauen. Jesus war ein Freund von Marta, Maria und Lazarus. Er hatte sie gern. Er würde nie zulassen, dass ihnen etwas Schlimmes zustößt, sondern alles in seiner Macht Stehende tun, um die Situation zum Guten zu wenden. Marta weiß zwar noch nicht, wie das genau geschehen soll, aber sie glaubt. Jesus steht auch auf unserer Seite. Auch uns nennt er seine Freunde (vgl. Joh 15,15).

2. Jemandem glauben. Wenn wir wie Marta sagen: "Ich glaube", dann bedeutet das nicht "ich meine" oder "ich bin nicht sicher, denke aber…". Wir sagen damit vielmehr: "Ich glaube dir". Unser Glaube bezieht sich nicht auf eine Idee oder eine Theorie, sondern auf eine Person. Papst Benedikt XVI. fasst es so zusammen: "Wir haben der Liebe geglaubt: So kann der Christ den Grundentscheid seines Lebens ausdrücken. Am Anfang des Christseins steht nicht ein ethischer Entschluss oder eine große Idee, sondern die Begegnung mit einem Ereignis, mit einer Person, die unserem Leben einen neuen Horizont und damit seine entscheidende Richtung gibt." (Deus Caritas est, 1)

3. Der Auferstandene. Im Kern unseres Glaubens steht der Auferstandene: Wir glauben den Lehren Jesu, weil er seine Gottheit durch seine Auferstehung untermauert hat. Wir glauben an ihn, der immer in unserem Leben gegenwärtig ist, weil er lebt. Wir glauben an die Kraft der Erlösung in uns, weil der neue Mensch, der auferstandene Christus, durch die Taufe schon in uns wohnt. Wir glauben an die ewige, unendliche Freude im Himmel bei Gott, weil der Auferstandene uns den Weg geöffnet hat: Er ist der Weg und die Wahrheit und das Leben, Leben in Fülle.

Gespräch mit Christus: Jesus, du bist die Auferstehung und das Leben. Ich sehne mich nach dem Leben in Fülle, das nur du mir geben kannst. Schon jetzt auf Erden kann ich trotz aller Widrigkeiten an diesem Leben schnuppern und Anteil haben. Führe mich auf dem Weg zum wahren Leben.

Vorsatz: Ich werde heute als neuer, auferstandener Mensch leben, indem ich eine meiner positiven Eigenschaften für das Gute einsetze.

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